Wer ins Krankenhaus zu einer – vielleicht auch noch schwierigen – Operation muss, hofft verständlicherweise, dass alles gut geht und er gesund oder auf dem Weg der Besserung die Klinik wieder verlassen kann. Allein hoffen reicht aber in manchen Fällen nicht. Gesundheitspolitiker und Ärzte folgten darum der Idee, dass jemand besser wird, je häufiger er etwas macht, Erfahrung sammelt, auch aus Fehlern und Komplikationen lernt – im Interesse der Patienten.

Was im Umkehrschluss nicht bedeutet, nur auf riesige Gesundheitszentren zu setzen, in denen quasi am Fließband operiert wird. Augenmaß und Fingerspitzengefühl sind hier angebracht. Wenn aber Kliniken über längere Zeit und deutlich die vorgeschriebenen Mindestmengen unterschreiten und die Zahl bestimmter Operationen gegen null tendiert – wohlgemerkt im Jahr –, ist Nachsicht seitens der Aufsichtsbehörden unangebracht. Da kann sich jeder selber fragen: Möchte ich von einem Ärzte-Team operiert werden, das so nur einmal im Jahr am Patienten steht, oder von Ärzten, die regelmäßig und wiederkehrend gleiche und ähnliche Operationen erfolgreich durchführen. Hier darf es nicht um wirtschaftliche Interessen der Kliniken oder vielleicht Eitelkeiten des operierenden Arztes gehen. Hier geht es um die Gesundheit der Patienten, vielleicht sogar um deren Leben.
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