Ein Jahr nach dem spektakulären Juwelenraub im Grünen Gewölbe in Dresden sind endlich drei Verdächtige verhaftet worden. Das alleine wäre schon eine Nachricht wert. Es sind aber die Umstände des Polizei-Einsatzes, die diesen so ungewöhnlichen machen. Über 1600 Polizisten, Spezialkräfte aus dem halben Bundesgebiet, wurden zusammengezogen, um zeitgleich in Berlin zuzuschlagen.
Der Grund: Die Täter sind nicht irgendwer. Sie gehören zu einem Clan, der seit Jahren in Berlin sein kriminelles Unwesen treibt. Zahlreiche Delikte, unter anderem der Raub der 100-Kilo-Münze aus dem Bode-Museum, sollen auf das Konto der arabischstämmigen Familie gehen.
Viel zu lange hatte die örtliche Polizei dem zugesehen. Seit Monaten nun läuft der Gegenschlag. Fast täglich gelangen Nachrichten über Razzien in Lokalen oder Objekten, die der Familie zugerechnet werden, an de Berliner Öffentlichkeit. Immobilien wurden eingezogen und sollen den Clan da treffen, wo es wehtut, beim Geld.
Dennoch scheint der Verbrecher-Clan unbeeindruckt. In den vergangenen Tagen gingen Bilder eines „Friedensschlusses“ zwischen Clan-Mitgliedern und einer tschetschenischen Gruppe durch die Berliner Medien. Ein syrischer Ex-Boxer wurde extra als Friedensrichter eingeflogen. Die Botschaft: Wir regeln das hier, nicht Ihr Polizisten und Gesetzgeber!
Der Großeinsatz der Polizei kann da durchaus auch als Antwort verstanden werden: Doch, wir regeln das!
Zumal Ermittler jede noch so kleine Durchsuchung bei den Clans nutzen, um ihr Bild der kriminellen Aktivitäten zu vervollständigen. Unbemerkt bleiben deren Taten schon lang nicht mehr. Nun wird es Zeit, dass auch Urteile folgen.