Es gibt zwei Gruppen unter den Autofahrern, die statistisch auffällig sind. Junge Fahrer bis 25 und ältere ab 65. Beide Gruppen sind überdurchschnittlich häufig an Unfällen im Straßenverkehr beteiligt. Bei den Jungen bessert sich die Lage – auch dank moderner Technik in den Autos. Bei den Senioren sieht es anders aus.

Das heißt nicht, dass sie immer schlechter Auto fahren. Es werden nur schlicht mehr Menschen, vor allem im sehr hohen Alter, die noch auf das Auto angewiesen, körperlich und geistig aber nicht mehr dazu in der Lage sind, es sicher zu führen.

Soll man diesen Menschen den Führerschein einfach wegnehmen oder sie zumindest zu einer Pflichtprüfung schicken?

Nein, darum geht es nicht. Wir müssen uns als Gesellschaft allerdings etwas einfallen lassen, wie wir einige ältere Autofahrer, die sich selbst und ihre Fahrtauglichkeit nicht mehr richtig einschätzen können, vor sich selbst schützen. Freiwillige Angebote, die es längst gibt, erreichen diesen Gruppe aber oft nicht.

Ein erster Schritt muss deshalb sein, immer wieder auf solche Angebote hinzuweisen. Und auch sich selbst zu hinterfragen: Wäre ich bereit, meine Fahrtauglichkeit von jemand anderem beurteilen zu lassen? Würde ich meinen Führerschein abgeben, wenn meine Kinder sagen: Papa, es ist soweit?

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