Da hat wohl jemand nicht richtig nachgelesen. Stadtverwaltung, Stadträte und Bürger, also die Mitglieder vom Gremium der Steuergruppe des Bürgerhaushalts, hätten das Problem bei näherer Prüfung vorab erkennen können. Für den Spielplatz in Kühnicht kommt nur ein Standort in Frage – und der befindet sich auf dem städtischen Areal in der Ringstraße.
Sicher, der Dorfplatz ist zentral gelegen und gut einsehbar, allerdings bereits verpachtet. Seit 2014 haben Stadt und Ortsverein einen Vertrag geschlossen. Das Problem ist also ein rechtliches. Der gemeinnützige Verein müsste gefragt und dessen mögliche Entscheidung gegen ein Klettergerüst akzeptiert werden.
Noch wird offiziell auf der Klaviatur der Demokratie gespielt. Eine Abstimmung soll das Problem jetzt lösen. Und falls die Mehrheit der Stimmen für den Dorfplatz sprechen, dann soll der Ortsverein die Kröte doch bitteschön schlucken.
So viel steht fest, alle machen Fehler. Auch der Bürgerhaushalt ist ein lernendes Verfahren. Trotzdem kann niemand zu seinem Glück oder Unglück gezwungen werden. Bleibt zu hoffen, dass der Zwist das Dorf am Ende nicht spaltet, sondern stärkt. Gelebte Bürgerbeteiligung braucht schließlich positive Reibung. Und mit all ihrer Power könnten Kühnichts junge Eltern und der Ortsverein noch vieles gemeinsam auf die Beine stellen. Dazu gehört auch ein Spielplatz in der Ringstraße.