Es brennt. Diese Woche warnen weltweit mehr als 11 000 Wissenschaftler aus 153 Ländern vor einem riesigen Klimanotstand, er „unermessliches Leid“ für Millionen Menschen bedeutet, wenn nicht unverzüglich gehandelt wird. Nahezu zeitgleich treffen sich die Vertreter von 340 Parks, Schlössern und Gartenanlagen im Branitzer Park in Cottbus, um die Bedrohung des kulturellen Erbes durch den Klimawandel zu thematisieren. Die Gefahr, so sagen die Vertreter des Vereins „Schlösser und Gärten“, sei in diesem Jahr deutlich sichtbar geworden, die Zukunft historischer Anlagen sei bedroht. Mehr Geld bräuchte man, mehr Personal und neue Strategien, um die Bäume zu retten.

Klingt nach einem Luxusproblem. Frei nach dem Motto: Sollen doch ruhig ganze Regionen in Asien unbewohnbar werden, Hauptsache, wir können durch unsere lieb gewonnenen Parks flanieren. Denn politische Forderungen, wie der Klimawandel noch zu bremsen ist, erheben die deutschen Parkchefs nicht, sie belassen es beim doktern an Symptomen.

Ganz so schlicht ist den Mitgliedern des Vereins Schlösser und Gärten nicht beizukommen. Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein gibt sich diplomatisch: Es sei nicht seine Aufgabe, politische Forderungen zu erheben. „Wir wollen keinen unmittelbaren Einfluss ausüben. Aber wir setzen auf die mittelbaren Konsequenzen, die Appelle wie heute hier in Branitz haben.“ Und, so sagt er ganz ohne diplomatische Vorsicht: „Zeit zu verlieren haben wir nicht, wir müssen jetzt etwas unternehmen.“