Den Lesermeinungen in der Lausitzer Rundschau vom 17. Januar 2020 kann ich nur zustimmen.
Ich beschreibe es, mittlerweile im 85. Lebensjahr und mit schlimmen Kriegserlebnissen zwischen 1943 und 1945, (...) drastischer. Defender 2020 ist eine Provokation gegen den Frieden und die Völkerverständigung von den USA, ein Verbrechen gegen die menschliche Vernunft, zumal Deutschland am dichtesten in Europa besiedelt ist.
Waren die Demonstrationen in den 80er-Jahren gegen die Atom-Raketenstationierungen in Deutschland nur eine Fassade? Nachdem seitdem nur von Frieden geredet, aber nichts getan wird. (...)
Frieden auf Erden schafft kein Gott, sondern nur das Volk (...), wenn es die Macht dazu haben will.
(...) Das Interesse um Markteroberung sowie Rohstoffausbeutung anderer Länder ist aus der Geschichte (...) bekannt. Die Welt sollte nicht den Monstern großen Kapitals gehören. Wenn gefühlte menschliche Mehrheiten mit Opposition es nicht verstehen, die Profitgier durch Ausbeutung von Mensch und Natur (...) Einhalt zu gebieten, wird die Natur (...) zurückschlagen.
In einer UN-Weltpolitik sollten Handel und Wandel mit Solidarität, zum gegenseitigen Vorteil, unter den Ländern Vorrang haben. Auch die Produktionseinstellung aller Rüstungserzeugnisse schafft Gewinn und auch Vertrauen zum Erhalt des Friedens, zum Wohlgefallen aller Menschen auf Erden.
Das würde schließlich auch ein Ende der erneuten Völkerwanderung durch Kriegsursachen bedeuten, heutzutage und auch in Zukunft.
Siegfried Hagen, Kolkwitz
Ich verfolge die Debatte zum Klimaschutz in der Lausitzer Rundschau von Anfang an. Ich vermisse jetzt bei diesen Manöver-Transporten den Aufschrei der Aktivisten, die die Kohlebahn besetzt haben, die Bäume und Kühltürme erklommen haben, oder die Greta-Unterstützer, die Freitags die Schule schwänzten.
Es werden keine Gleise und keine Autobahnen besetzt, obwohl dieses Manöver Millionen Euro kostet. In allen Ländern der EU könnte dieses Geld besser eingesetzt werden.
Unsere grünen Politiker aus den Großstätten kümmern sich lieber um Dieselautos, um Landwirte, um Ölheizungen und um Kohletagebaue, da kommt weniger Wiederstand als von der Nato und dem selbst ernannten Weltpolizisten USA.
Ein anderes Thema sind unsere Wälder: Ich kann mich erinnern, als Kinder gingen wir durch die Wälder um Grünhaus, Staupitz und Grünewalde. Da trafen wir einen Förster zu Fuß und einige Waldarbeiterkolonnen. Der Wald war aufgeräumt, krankes Holz vergeben.
Heute fährt der Förster mit dem Auto über die befestigten Waldwege, dabei kann er die kranken und trockenen Bäume nicht sehen. Man sieht auch keine Arbeitskolonnen, der Wald stirbt so vor sich hin. Das wäre doch ein Betätigungsfeld für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die es ja mal gab.
Manfred Philipp, Staupitz
Welcher friedliebende und klimabewusste Mensch kann eine Partei wählen, die das Manöver „Defender 2020“ für notwendig erachtet? Das ist, satirisch ausgedrückt, blöder als die Polizei erlaubt. Wo bleibt der Aufschrei? Wo bleibt das Veto der Jugend?
Josef Wolf, Finsterwalde
Was soll der USA-bestimmte Nato-Aufmarsch in Europa?
Trump hat sich zum weltgrößten Unruhestifter und Kriegstreiber produziert. Trump, der Weltvorsteher und Weltbestimmer, zum Wohle Amerikas und des eigenen Egos (oder umgekehrt). Oder auch ein größenwahnsinniger Irrer, wie schon einmal aus deutschsprachigen Landen hervorgegangen. Beschämend: An Gefolge hat es damals wie heute nicht gemangelt.
Was soll das neue Manöver? Frieden sichert es nicht. Die zig Millionen an Kosten und überhaupt die riesigen Militärausgaben würden vor allem erst einmal zur Schadensbeseitigung und zur Normalisierung der Bevölkerungslage im Nahen Osten benötigt.
Der Irak-Krieg, durch Bush (...) ausgelöst, hat eine ganze Region in Chaos und anhaltende Bürger- und Stellvertreterkriege geführt. Unendliches Leid, und kein Ende abzusehen. Die Bevölkerungen wollen keine Kriege. Die Menschen wollen Frieden, in gleichwertiger Gerechtigkeit.
Das neue Manöver auf europä◘ischem Boden ist reine Provokation. Deutschland darf sich nicht als Aufmarschgebiet für die USA oder die Nato zur Verfügung stellen. Deutschland sollte aus dem zerrissenen Nato-Bündnis austreten.
Den Unbelehrbaren und den Verbrechern in der USA-Regierung kann man nicht mit verschämten Bedenken begegnen. Wir dürfen die Verbrechen nicht unterstützen.
Die Trump-Regierung ist nicht Amerika. Amerika ist nicht unser Feind und Russland schon lange nicht. Wir wollen nicht zum Schlachtfeld oder „nur“ zur Zone eines „unvermeidlichen Kollateralschadens“ werden.
Kristina Gerstner, Finsterwalde
Anmerkung der Redaktion
Inzwischen formiert sich auch politischer Widerstand gegen das Manöver. Friedensbewegung, Linkspartei und andere Gruppen haben am Donnerstag am Cottbuser Bahnhof demonstriert. Der Bahnhofsknoten sowie der Truppenübungsplatz Oberlausitz sind zentrale Durchlaufpunkte für die US-Truppen auf ihrem Weg nach Polen. Weitere Aktionen gegen das Manöver und für Frieden sind geplant.