Kein Tag ohne Klimadebatte, kein Tag ohne drohende Weltuntergangsszenarien. Das Europäische Parlament ruft den Klimanotstand aus und in Madrid tagt die Weltklimakonferenz.
Das Thema ist ernst, sehr ernst und es polarisiert die Gesellschaft.Wir haben nur eine Welt und sollten mit deren Ressourcen vernünftig und sparsam umgehen!
Ich muss aber leider auch feststellen, dass das, was zurzeit passiert, Panikmache ist, und Panik und Angst sind immer sehr schlechte Ratgeber, wenn es um existentielle Probleme geht.
Alternativen reichen (noch) nicht
Das auf die Dauer das Verbrennen fossiler Energieträger nicht vernünftig erscheint, liegt auf der Hand. Was wir aber brauchen sind die Grundlast sichernde Energiequellen und dazu zählen nun mal Wind- und Solarenergie nicht!
Die Weltbevölkerung wächst stetig und ein Großteil dieser Menschen wird den Energiebedarf eher drastisch erhöhen als senken.
Und ich mag mich nicht hinstellen und diesen Menschen erklären, dass wir unsere derzeit 38 Gigatonnen CO2 jährlich weltweit um mindestens 40 Prozent senken müssen, wie derzeit in Madrid gefordert, um die Welt vor ihrem Untergang zu retten.
Miteinander reden ist unabdingbar
Eine Billion Euro (das ist eine Zahl mit 12 Nullen dran!!!) werden dafür gefordert – vom Steuerzahler!
Die BTU Cottbus veranstaltete kürzlich in Zusammenarbeit mit der LR eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Gegen eine weitere Polarisierung und Spaltung der Gesellschaft“ mit Vertretern von Fridays for Future aus Sachsen und des Vereins Pro Lausitzer Braunkohle e.V.. Ich fand diese Veranstaltung sehr zielführend, denn miteinander reden ist unabdingbar.
Zwei Tage später besuchte ich eine Veranstaltung in Freital, die unter dem Thema: „Die Kernkraft kommt – Die neue Generation von Kraftwerken“. Die Veranstaltung wurde in diesem Fall von der Sächsischen AfD organisiert, dies möchte ich nur der Sachlichkeit und Vollständigkeit halber erwähnen. Den Fachvortrag hielt ein promovierter Kernphysiker des Instituts für Festkörperkernphysik in Berlin.
Ich bin zwar kein Physiker, sondern Mediziner, aber soviel habe ich aus dem Vortrag mitgenommen: 2018 waren 451 Kernreaktoren weltweit am Netz. Der derzeitige Anteil der Kernenergie in Deutschland liegt bei sechs Prozent. Wann die abgeschaltet werden, ist hinlänglich bekannt.
Derzeit kommen Reaktoren der dritten Generation zum Einsatz, die bei erhöhter Sicherheit mehr Leistung und Effizienz bieten. Ab 2030 sollen Reaktoren der vierten Generation, sogenannte Dual-Fluid-Reaktoren zur Verfügung stehen und die Endlagerprobleme sollen bei 300 Jahren liegen.
Wenn wir ernsthaft und bezahlbar den CO2-Ausstoß reduzieren wollen, sollten wir zügig beginnen in Deutschland darüber nachzudenken.Wir haben in Deutschland derzeit die höchsten Energiepreise in Europa. Die mit der Kernkraft erzeugte Energie kostet einen Bruchteil!
Erfolgsmodell Sonne
Vielleicht sollten wir uns am Erfolgsmodell Sonne orientieren, denn das funktioniert seit etwa fünf Milliarden Jahren ja ziemlich gut.
Und übrigens auch schon mal darüber nachgedacht, das Windräder und Solarflächen auch einen Einfluss auf das Wetter und lokale Klima haben?
Dr. Bodo Bauer, Großkoschen