In einem Leserbrief am 27. November 2019 wurde wieder einmal angeführt, dass 98 Prozent aller seriösen Wissenschaftler der Welt fordern, wir müssen eine Klimakatastrophe abwenden. Man sollte endlich aufhören, solche Statistiken zu bemühen und uns Angst und Schuldgefühle einzureden.

Der Wert 97 oder 98 Prozent der Wissenschaftler ist entstanden, weil 2013 ein Team unter dem Australier John Cook 12 000 Artikel in wissenschaftlichen Publikationen nach den Stichwörtern „Klimawandel“ und „Klimaerwärmung“ untersucht hatten.

In der 1. Kategorien wurden die Befürworter eingeordnet. In der 2. Kategorie die, die keine Aussage zum Thema menschengemachten Klimaerwärmung machten.

In die 3. wurden die Artikel eingeordnet, die menschliche Einflüsse für gering oder für vernachlässigbar oder den Einfluss nicht für nachweisbar hielten.

Die 2. Kategorie blieb gänzlich unberücksichtigt bei der Statistik. Immerhin zwei Drittel der Autoren. Es verblieben insgesamt nur ein Drittel für die statistische Bewertung.

Die Befürworter des menschengemachten Klimawandels wurden denjenigen gegenübergestellt, die den Anteil des Menschen daran ausschließt oder für minimal hält. So kommt der Wert „ 97 Prozent der seriösen Wissenschaftler“ zustande.

Von Winston Churchill stammt der Spruch „Traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast“.

Unbestritten ist der Anteil des Menschen an der Erwärmung der Luft, dass aber überall auf der Erde. Industrielle Erwärmung, die Brandrodung für Soja- und Palmölplantagen und vieles andere machen ein neues Herangehen notwendig.

Deutschland soll mit 2,2 Prozent am menschengemachten CO²-Ausstoß in der Welt beteiligt sein. Der Umkehrschluss: 97,8 Prozent werden woanders in der Welt ausgestoßen. Ein Kommentar dazu erübrigt sich. Das Wenige zur Vermeidung, das was wir tun können, sollten wir tun. Aber nicht um jeden Preis. Die frei werdenden Finanzen sollten im eigenen Land oder der dritten Welt sinnvoller eingesetzt werden.

In diesem Jahr war ich in Tromsoe in Norwegen. Im „Polaria“-Museum war eine Darstellung des Kongsfjorden dokumentiert. 1859 zum ersten Mal vermessen. Dann alle 30 Jahre. Von 1869 bis 1936 schrumpfte der Gletscher um ca. fünf Kilometer. Dann bis 2009 um weitere fünf Kilometer. In der ersten Periode hatte der Mensch sicherlich keinen Anteil daran. Klimawandel gab und wird es immer geben.

Übrigens: CO² wird bei der Assimilation der Pflanzen am Tage zu fester Masse umgewandelt und dabei Sauerstoff produziert. Nachts produzieren die Pflanzen dann wieder CO². So wachsen, in vereinfachter Darstellung, nun einmal die Bäume und Pflanzen. Ein erhöhter CO²-Anteil in der Luft bewirkt nachweislich eine erhöhte Produktion von Biomasse. Das könnte man sich bei der Ertragssteigerung und der Welternährung zu Nutze machen. Durch die Veränderung der Luftzusammensetzung und anderer Faktoren beginnt sich die Südsahara langsam wieder zu begrünen. Das können nicht alle wissen, denn das wird wahrscheinlich nur am Freitag in der Schule gelehrt.

In diesem Zusammenhang noch ein anderer Gedanke. Wald und Pflanzen sind ökologisch unbedingt notwendig. Die Windräder stehen in der freien Landschaft, auf Äckern und im Wald. Zu jedem Windrad führt eine fünf Meter breite Zufahrt und eine Stellfläche gehört auch dazu. Diese Flächen gehen der Sauerstoffproduktion verloren und binden kein CO² mehr. Über die Versiegelung der Flächen brauchen wir kein Wort mehr zu verlieren.

Bis 2018 wurden in Brandenburg 3821 Anlagen errichtet. Wenn als Ausgleich Bäume gepflanzt werden, dann auf Flächen, auf denen vorher andere Grünpflanzen wuchsen. Eine Kiefer kann 120 Jahre und manch anderer Baum noch viel älter werden. Was glauben wir, wie viel CO² er in den ersten Lebensjahren bindet und wie viel Sauerstoff er produziert? (...)

Eine veränderte Herangehensweise an die Erzeugung von Energie und die Nutzung von Rohstoffen ist sicherlich notwendig. Das kann nur erfolgreich sein, wenn alle ihre Gedanken in den Prozess einbringen und gemeinsam nach einer verträglichen Lösung streben.

Christian Schmidt, Dubro