(dpa/bob) In Brandenburg ist die Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen leicht gestiegen. 2018 wurden 161 Fälle der meldepflichtigen Infektionskrankheit registriert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. 2017 waren es zwei Fälle weniger. Damit bewegte sich die Zahl der gemeldeten Fälle auf dem Niveau von 2016, als ebenfalls 161 Erkrankungen gemeldet worden sind.
Dabei gibt es regionale Unterschiede: So wurden 2018 in Potsdam 9,11 und in Cottbus 12,87 Fälle pro 100 000 Einwohner gemeldet. Deutlich weniger waren es in den dünner besiedelten Landkreisen Uckermark (2,49), Prignitz (6,47) und Elbe-Elster (6,77). Tuberkulose ist eine Erkrankung der Ballungsräume, sagte RIK-Sprecherin Susanne Glasmacher. Das zeige auch der Unterschied zu Berlin: 10,67 Fälle pro 100 000 Einwohner wurden in der Hauptstadt registriert. In Brandenburg waren es auf diese Einwohnerzahl 6,47 Fälle.
In Sachsen sind im vergangenen Jahr 170 Menschen an Tuberkulose erkrankt. Im Vergleich zum Jahr 2017 ist das ein Rückgang um 20 Prozent.
Deutschlandweit erkrankten nach Angaben des Instituts im vergangenen Jahr 5439 Menschen an Tuberkulose. Damit lag die Zahl ähnlich hoch wie 2017 (5486). Um das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu erreichen, Tuberkulose bis 2050 zu eliminieren, sei ein jährlicher Rückgang um zehn Prozent erforderlich, so die Experten. Daher sind in der Tuberkulosekontrolle auch in Deutschland zusätzliche Anstrengungen notwendig, teilte RKI-Präsident Lothar Wieler mit Blick auf die jüngsten Zahlen mit.
Obwohl es in Deutschland moderne Diagnoseverfahren und wirksame Medikamente gebe, würden Erkrankungen häufig erst spät diagnostiziert, warnte das RIK. Bei länger anhaltendem Husten, Nachtschweiß, Fieber und Gewichtsabnahme sollte immer auch an eine TBC-Erkrankung gedacht werden.
Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird. Der Erreger heißt Mycobacterium tuberculosis. Häufig wird die Krankheit von Mensch zu Mensch durch Einatmen von infektiösen Tröpfchen übertragen. Tuberkulose kann mit Medikamenten geheilt werden. Unbehandelt kann die Krankheit tödlich sein. 2019 gab es in Brandenburg bereits elf gemeldete neue Infektionsfälle.