Wenige Stunden nach dem Tod einer Fünfjährigen in Berlin geht die Spurensuche im Bürgerpark Pankow weiter. Am Mittwochmorgen, 22. Februar, war der Fundort auf einem Hügel im Park noch weiträumiger abgesperrt, als in der Nacht. Zahlreiche Polizisten und Polizistinnen sicherten den Bereich ab und stellten Spuren sicher.
Indes wurden weitere Details zu dem mutmaßlichen Verbrechen bekannt. So habe das am Dienstagabend gefundene Mädchen „mindestens eine Stichverletzung“ aufgewiesen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwochmorgen. Weitere Details nannte er zunächst nicht. Zuvor hatte ein Sprecher am Dienstag gesagt, das Kind habe Verletzungen, „wo man annehmen muss, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt, wo das im Raum steht.“ Die Leiche des Kindes wurde seit Mittwochvormittag obduziert. Ein Ergebnis war zunächst nicht bekannt.
Gegen einen 19 Jahre alten Verdächtigen ist nun Haftbefehl wegen Totschlags erlassen worden. Das teilte am späten Mittwochnachmittag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit.
Vermisstes Mädchen wurde im Bürgerpark Pankow gefunden
Die Festnahme des Tatverdächtigen geschah laut einer Polizeisprecherin in der Nähe des Fundorts. Dabei handelt es sich um den 19-jährigen Babysitter des Kindes, der unter dringendem Tatverdacht steht. Der Mann habe am Dienstagnachmittag auf einem Spielplatz im nördlichen Stadtteil Pankow auf die vier Kinder der Familie aufgepasst, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Mit der Fünfjährigen sei er dann weggegangen. Zu Begründung habe er gesagt, das Kind müsse zur Toilette. Er habe andere Menschen gebeten, auf die drei anderen Kinder aufzupassen.
Babysitter war ein Bekannter der Familie des Mädchens
Der Deutsch-Türke sei dann ohne das Mädchen zurückgekommen und habe gesagt, er habe es verloren. „Wenn sich der Tatverdacht erhärtet, soll er heute einem Haftrichter vorgeführt werden“, so die Sprecherin weiter. Bisher habe der Verdächtige sich nicht zu der Tat geäußert. Wie der Vorwurf lauten sollte, also etwa Totschlag oder Mord, sei noch nicht geklärt, hieß es. „Ein sexuelles Motiv spielt nach derzeitiger Sachlage keine Rolle“, so die Sprecherin. Der Verdächtige mit einer deutsch-türkischen Herkunft sei ein Bekannter der Familie, seine Mutter und die Mutter des getöteten Mädchens seien befreundet, sagte die Sprecherin. Die genauen Hintergründe der Tat seien noch Gegenstand der Ermittlungen der Mordkommission.
Kind aus Berlin wurde seit Dienstag vermisst
Das Kind wurde seit Dienstagnachmittag vermisst und am Abend im Bürgerpark Pankow in Berlin gefunden. Es wurde noch per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht, wo es aber starb. Das Opfer hat den Angaben zufolge deutsch-polnisch-türkische Staatsangehörigkeit.
Polizistinnen und Polizisten hatten bis in den späten Abend Spuren im Bürgerpark Pankow gesichert. Nun sollen mögliche Zeugen befragt werden. Wann die Obduktion der Leiche des Mädchens erfolgt, war zunächst unklar. Nach dem Tod der Fünfjährigen stellten Menschen in der Nähe des Fundortes Kerzen auf, eine gelbe Blume und ein kleines Kuscheltier wurden abgelegt.
In der Nacht hatte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) den Angehörigen ihr Beileid bekundet. „Ich bin schockiert“, schrieb die SPD-Politikerin auf Twitter. Ihre Gedanken seien bei den Eltern des kleinen Mädchens und bei ihren Angehörigen. „Es bricht mir das Herz und ich bin zutiefst traurig.“ Die Polizei ermittle mit Hochdruck. Der Bezirksbürgermeister von Pankow, Sören Benn (Linke), twitterte: „Das ist so grausig, & furchtbar. Den Angehörigen mein tief empfundenes Beileid.“
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