Die Energiekrise trifft die Menschen in Deutschland hart. Am Donnerstag wurde bekannt, dass nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes die jährliche Teuerungsrate im September auf 10,0 Prozent sprang. Sie liegt damit auf dem höchsten Stand seit rund 70 Jahren. Die Folge: Verbraucher können sich für ihr Geld immer weniger leisten.
Verständlich, dass sie nach Lösungen im Alltag suchen, um zu sparen. Ein Weg führt viele Autofahrer aus Brandenburg nach Polen. Dort können sie preisgünstig tanken.

Ersparnis liegt bei bis zu 62 Cent pro Liter Benzin

Bei Aral in Słubice kostete der Liter Diesel am Freitagmorgen 1,560 Euro (7,43 Zloty), während in Frankfurt (Oder) an der Totaltankstelle 2,049 Euro zu zahlen waren – Ersparnis 49 Cent pro Liter. Bei Benzin ist der Preisvorteil noch größer: In Frankfurt kostete am Freitag normales Super-Benzin (E5) 1,989 Euro, in Słubice war an der Zapfsäule ein Preis für Benzin E5 bei 1,363 Euro (6,49 Zloty) angeschlagen. Hier liegt die Ersparnis also bei etwa 62 Cent pro Liter.
In Polen gelten geringere Steuersätze auf Kraftstoffe und einige Lebensmittel. Kürzlich hat die polnische Regierung entschieden, die Steuern bis zum Jahresende auf niedrigem Niveau zu halten.

Deutschlandweit liegen die Preise teilweise unter zwei Euro pro Liter

Deutschlandweit ist der Preis für Diesel-Kraftstoff erstmals seit fünf Wochen unter die Marke von zwei Euro gesunken. Wie die aktuelle ADAC-Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland von Mitte der Woche zeigt, kostet ein Liter Diesel im bundesweiten Schnitt 1,996 Euro und damit 2,5 Cent weniger als vor einer Woche. Zuletzt lag der Diesel-Preis am 23. August mit 1,988 Euro je Liter unter der Zwei-Euro-Marke, damals aber noch unter den Bedingungen des Tankrabatts mit einem steuerlichen Abschlag von rund 17 Cent. Der Tankrabatt wurde planmäßig am 31. August beendet.
Noch deutlicher als Diesel ist der Benzinpreis gesunken: Ein Liter Super E10 kostet im Schnitt 1,880 Euro, das sind drei Cent weniger als vor einer Woche. Billiger war E10 zuletzt am 31. August, dem letzten Tag des Tankrabatts mit 1,792 Euro. Der steuerliche Abschlag auf Benzin hatte seinerzeit rund 35 Cent je Liter betragen.

Rohölpreis ist gesunken

Nach Ansicht des ADAC sind die Kraftstoffpreise immer noch viel zu hoch. Zwar verteuert die aktuelle Euro-Schwäche den Kauf von Rohöl, dem stehen jedoch sehr deutliche Preisnachlässe auf Rohöl am Weltmarkt entgegen. Ein Barrel der Sorte Brent Öl kostet derzeit rund 84 US-Dollar und damit etwa sechs Dollar weniger als vor einer Woche. Spielraum für weitere spürbare Preisabschläge sind weiterhin vorhanden.

Wer abends tankt, kann kräftig sparen

Laut ADAC sollten sich die Autofahrerinnen und Autofahrer vor der Fahrt zur Tankstelle über die aktuellen Preise im näheren Umkreis informieren und dann gezielt die günstigste Tankstelle ansteuern. Wer abends zwischen 20 und 22 Uhr tankt, kann nach aktuellen ADAC Auswertungen im Schnitt zwölf Cent gegenüber den Morgenstunden sparen. Preisbewusstes Tankverhalten fördert zudem den Wettbewerb und kann daher auch zu einer Preissenkung beitragen.