In Brandenburg und Berlin haben die Sommerferien begonnen. Viele Familien starten an diesem Wochenende, 9. und 10. Juli, in den Urlaub. Die Preise vor dem Tanken zu vergleichen, lohnt immer mehr, hieß es vor einer Woche. Aber wie kann man eigentlich in der deutsch-polnischen Grenzregion Benzinpreise checken, ohne dabei Benzin zu verschwenden und direkt an den Preistafeln der Tanksäulen vorfahren zu müssen?
Eine einfache Möglichkeit ist, sich die Navigations-App von Google Maps herunterzuladen, einfach „Tankstellen“ oder „stacje paliw“ einzugeben.
Ein Vergleich mit dem Preis in Frankfurt (Oder)
Dann ploppen an den meisten Tankstellen in der Nähe die Preise auf, zunächst für 95-er Benzin („SP95“). Es kostet am Freitag (8. Juli) 1,83 Euro bis 1,84 Euro in Frankfurt (Oder) und ist damit um einiges günstiger als noch vor einer Woche. In der Lausitz ist es etwas weniger, in Guben kostet ein Liter Super 1,80 Euro.
Quert man die Oder, tankt man in Słubice denselben Kraftstoff für höchstens 7,89 Złoty pro Liter, das sind umgerechnet 1,65 Euro – fast 20 Cent Ersparnis. Es geht aber noch mehr. Wer weiter ein Stück weiter fährt, zahlt bei Orlen nur 7,62 Złoty, also 1,59 Euro für den Liter Benzin, rund 13 Cent weniger als vorige Woche.
Eine Rolle spielt dabei auch der etwas gesunkene Złotykurs. Bei 1 Euro zu 7,78 Złoty steht er aktuell. Teurer ist es auch in der Lausitz in Gubin, dort kostet Benzin 95 am Freitag 7,99 Złoty (1,68 Euro).
Bei Diesel können Autofahrer 30 Cent sparen
Wer auf das rote Preisschild tippt, findet auch den aktuellen Preis für Diesel („ON“): 8,09 Złoty in direkter Grenznähe, macht 1,69 Euro. Schnäppchenqueens landen wieder ein Stück weiter bei Orlen: Hier zahlt man nur 7,70 Złoty, also 1,61 Euro für den Liter Diesel – rund 10 Cent weniger als in der Vorwoche. Und mehr als 30 Cent Unterschied zu den Dieselpreisen in Frankfurt (Oder), die bei 1,93 Euro liegen.
In Guben kostet der Liter Diesel 2,062 Euro je Liter, im polnischen Gubin dagegen 7,88 Złoty (1,66 Euro).
Spritpreise deutschlandweit gesunken
Mit Beginn der Urlaubssaison sind die Spritpreise deutschlandweit gesunken. Auch Diesel kostet inzwischen fast überall wieder weniger als zwei Euro pro Liter, wie aus aktuellen Zahlen des ADAC hervorgeht. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt verlangten Tankstellen für einen Liter Super E10 demnach am Dienstag 1,843 Euro. Das sind 2,1 Cent weniger als vor einer Woche. Diesel verbilligte sich um 3,8 Cent auf 1,989 Euro pro Liter.
Zu Beginn des Ukraine-Krieges waren die Spritpreise auf Rekordniveau geklettert. Jetzt ist Diesel rund 30 Cent günstiger als beim Höchststand Anfang März, Super E10 ist etwa 35 Cent günstiger. Sprit bleibt aber teurer als vor dem Krieg.
Auch der Ölpreis ist gesunken
Zur aktuellen leichten Entspannung dürfte die Entwicklung beim Ölpreis beigetragen haben, der zuletzt nachgegeben hat. Normalerweise gilt er als wichtigster Treiber von Preisbewegungen an den Tankstellen. In den vergangenen Monaten haben sich die Preise allerdings ein Stück weit entkoppelt.
Die Mineralölunternehmen führten die niedrigeren Preise auf die Energiesteuersenkung zurück. Die von Juni bis August geltende Entlastung beträgt bei Benzin 35,2 Cent pro Liter, bei Diesel 16,7 Cent. Die Maßnahme soll bis Ende August gelten.
„Entgegen der vielfach geäußerten Auffassung geben Tankstellenunternehmen die Energiesteuersenkung an Verbraucherinnen und Verbraucher weiter“, teilte der Branchenverband En2X mit.
Bundeswirtschaftsministerium beobachtet den Markt
Weil das Anfang Juni an den Zapfsäulen aber kaum spürbar war, arbeitet das Bundeswirtschaftsministerium an Möglichkeiten, um gegen Mineralölkonzerne schärfer vorgehen zu können. Wettbewerbshüter sollen neben schlagkräftigeren Sektoruntersuchungen auch Gewinne abschöpfen können, wenn Unternehmen ihre Marktmacht missbrauchen. Als letztes Mittel sollen Entflechtungen möglich sein.
Die Mineralölbranche hob hervor, dass der sogenannte Tankrabatt in eine Phase fällt, in der Benzin und Diesel auf dem Weltmarkt knapp sei. Aus Sicht des ADAC gibt es jedoch großes Potenzial dafür, die Preise an den Zapfsäulen noch deutlicher zu senken. Für geringere Tankrechnungen empfiehlt der Autofahrerclub, abends zu tanken und die Preise mithilfe von Apps zu vergleichen.