In Brandenburg hat sich im vergangenen Jahr die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle im Vergleich zu 2020 mehr als verdoppelt. Das geht aus dem aktuellen Arbeitschutzbericht hervor, den Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch vorgestellt hat.
Demnach ereigneten sich im vergangenen Jahr 29 tödliche Unfälle bei der Arbeit, im Jahr zuvor waren es 14. Zuletzt lag im Jahr 2006 die Zahl der Arbeitsunfälle mit tödlichem Ausgang höher, da waren es 30. Die Ministerin zeigte sich besorgt über die gestiegenen Unfallzahlen. „Hier ist der Arbeitsschutz
weiter besonders gefordert, denn jeder Fall ist ein Fall zu viel.“
weiter besonders gefordert, denn jeder Fall ist ein Fall zu viel.“
Auch insgesamt nahm die Zahl der Arbeitsunfälle 2021 im Vergleich zum Vorjahr zu, wie aus dem Bericht hervorgeht. Demnach wurden rund 24.300 meldepflichtige Arbeitsunfälle registriert, nach einem – vermutlich coronabedingten – Tiefststand in 2020 mit 23.315 Arbeitsunfällen. Brandenburg liegt damit bei einer Quote von 21,6 Arbeitsunfällen je 1000 Erwerbstätigen erneut über dem Bundesdurchschnitt von 19,4. Erklärt wird das dem Bericht zufolge mit der Struktur von vielen Kleinst– und Kleinbetrieben in besonders unfallanfälligen Branchen wie etwa dem Baugewerbe.
Schwerpunkt bei den Kontrollen der Arbeitsschutzbehörde war im vergangenen Jahr die Umsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen für Beschäftigte. Im Zeitraum von März bis Juni wurden insgesamt 390 Betriebe im Land überprüft. 70 Prozent der Betriebe setzten dem Bericht zufolge die zur Eindämmung der Pandemie notwendigen Maßnahmen korrekt um. In 30 Prozent der Betriebe wurden Mängel festgestellt.
Auch die Bedingungen für die Unterbringung von Saisonarbeitern und -arbeiterinnen wurden überprüft. Kontrolliert wurden 20 Spargel- und 15 andere Erntebetriebe. Bei der Mehrzahl (71 Prozent) gab es keine Beanstandungen. Im Jahr 2020 waren es mit 64 Prozent weniger Betriebe mit ausreichendem Arbeitsschutz. In acht Spargelbetrieben wurden insgesamt 27 Mängel festgestellt, davon 11 schwerwiegende. Dazu zählten fehlende Handwaschgelegenheiten oder zu enge Schlafplätze.