Die PCK Raffinerie hat Siemens Energy mit der Erstellung eines technischen Konzepts für die Erzeugung von grünem Wasserstoff in der PCK Raffinerie in Schwedt beauftragt. Dies umfasst den Einsatz mehrerer Elektrolyseure, die zusammen auf eine Größe von circa 100 Megawatt ausbaufähig sind. Ziel ist es, in einem ersten Schritt „grauen“, unter anderem aus Erdgas erzeugten, Wasserstoff, wie er derzeit in den Raffinerie-Prozessen zum Einsatz kommt, durch grünen Wasserstoff zu ersetzen, heißt es in einer Presseerklärung der PCK-Geschäftsführung.
Grundstein für grüne Raffinerie
Mit der Vertragsunterzeichnung von Siemens Energy und der PCK Raffinerie für das Basic Engineering dieser Elektrolyseanlage am Mittwoch, dem 05.04.2023, wird ein bedeutender Grundstein auf dem Weg hin zu einer grünen Raffinerie gelegt und der Transformationsprozess in der Region Schwedt gestartet, sind sich die Beteiligten sicher.
Trotz der schwierigen Umstände, die sich mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nach dem 24. Februar 2022 ergeben haben, und den damit einhergehenden großen Herausforderungen bei der Umstellung auf alternative Rohöle und der Versorgung über Rostock, habe PCK kontinuierlich weiter an der Zukunft des Standortes gearbeitet. Die Raffinerie konnte nach eigenen Angaben dabei an umfangreiche Studien anknüpfen und mit motivierten Mitarbeitern ein Projekt entwickeln, das in Deutschland einzigartig ist und die Basis für die Strategie 2030+ darstellt.
Klimaschutz verändert Produktion
„Wir sind überzeugt, dass Raffinerien mit der vorhandenen Infrastruktur auch zukünftig notwendig sein werden. Wir wissen, dass sich unsere Produkte über die nächsten Jahre ändern werden, um die ambitionierten Klimaschutz-Ziele zu erreichen“, erklärt Ralf Schairer, Sprecher der Geschäftsführung der PCK Raffinerie GmbH. Die PCK liege mitten in einem strukturell begünstigten Umfeld, mit vor allem Zugang zu erneuerbarem Strom und hat demnach sehr gute Voraussetzungen. „Dieses Basic Engineering in Zusammenarbeit mit Siemens Energy ist ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft.“
Bei der weiteren Ausgestaltung des Transformationsprozesses werde Grüner Wasserstoff eine entscheidende Rolle spielen und an allen nachfolgenden Prozessen beteiligt sein. Schairer ist sich sicher, dass mit Unterstützung der Bundesregierung und dem Land Brandenburg die notwendigen Strukturen geschaffen werden können, um einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der anspruchsvollen nationalen Klimaziele zu leisten.
Wasserstoff spielt tragende Rolle bei Neuausrichtung der Raffinerie
Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, der ebenfalls zur Vertragsunterzeichnung nach Schwedt kam, erklärte: „Die Vereinbarung zwischen Siemens Energy und der PCK ist ein wichtiger Schritt zur Neuausrichtung der Raffinerie. Wasserstoff spielt eine tragende Rolle, wenn es darum geht, fossile Energieträger durch erneuerbare Quellen zu ersetzen. Er kann als Speichermedium dienen sowie als Grundstoff für weitere Applikationen wie beispielsweise synthetische Kraftstoffe.
Für die PCK stellt der Elektrolyseur einen bedeutenden Baustein bei der notwendigen Transformation der Raffinerie hin zu alternativen Energien dar.“ Für Steinbach ist es ein weiterer Schritt, die PCK-Raffinerie zukunftsfähig zu machen.
Rosneft Deutschland finanziert das Leuchtturmprojekt
Dem schließt Michael Kellner, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, an. „Das ist der richtige Weg hin zu einer Transformation, wichtig um die Wettbewerbsfähigkeit dieses länderübergreifenden Wirtschaftsstandorts zu stärken und damit die Arbeitsplätze zu erhalten.“
Die PCK hätte eine große Bedeutung für die Region, sowohl für die Versorgungssicherheit mit wichtigen Mineralölprodukten und Wärme, als auch mit Blick auf zukunftsweisende Projekte, wie der Wasserstoffproduktion. Der von der Bundesnetzagentur eingesetzte Geschäftsführer von Rosneft Deutschland, Dr. Johannes Bremer betonte zudem, dass Rosneft Deutschland die Zukunftsprojekte der Raffinerie immer aktiv mitgestaltet und unterstützt hat.
„Deshalb werden wir dieses erste Leuchtturmprojekt auch finanzieren und legen somit einen wesentlichen Grundstein für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des Standorts.“