Die Suche nach der Löwin in und um Kleinmachnow bis nach Berlin beschäftigt zurzeit zahlreiche Polizisten und Rettungskräfte. In der Nacht zu Donnerstag (20.7.) war ein Video aufgetaucht, das angeblich eine Löwin zeigt, die hinter einem Baum verschwindet.
Jetzt gibt es zahlreiche Stimmen, die erklären, dass es sich bei dem Tier nicht um eine Löwin handelt. Experten erklären, dass es auch ein Wildschwein sein könnte. So ist der Stand:
19-Jähriger hat das Video aufgenommen
- In der Nacht zu Donnerstag wird auf Twitter ein Video veröffentlicht, das ein Tier an einem Baum und zwischen Büschen zeigt. Nach Angaben der Märkischen Allgemeinen soll es sich bei dem Augenzeugen um einen 19-Jährigen aus Kleinmachnow handeln. Er hat das Video gefilmt und dachte, es handele sich um Wildschweine. Die Polizei habe das Video geprüft – danach begann die Fahndung nach der angeblichen Raubkatze.
- Polizeisprecher Daniel Keip bestätigt auch am Freitagvormittag, dass das Video geprüft worden sei. Die Polizei sei noch immer sicher, dass das Video echt ist. Tierärzte hätten außerdem in der Nacht bestätigt, dass es sich bei dem Tier um eine Raubkatze handeln könnte. Deshalb wurde die Warnung ausgesprochen und die Suche aufgenommen.
Haar könnte auch von einem Wildschwein stammen
- An der Stelle aus dem Video wurde auch nach Spuren gesucht. Weder Blut noch Kot oder Pfotenabdrücke deuten auf die Präsenz des Tieres in der Region hin. Aus Sicht des Veterinärmediziners Achim Gruber von der Freien Universität Berlin bleiben nicht zuletzt deswegen Zweifel, ob es sich wirklich um eine Löwin handelt. „Ich halte es für möglich, dass das eine Löwin ist, bin aber nicht davon überzeugt“, sagte Gruber am Donnerstagabend in einem RBB-Spezial. Ein Haar, das vom Gemeindejäger am Donnerstag im RBB-Fernsehen gezeigt wurde, soll im Labor analysiert werden. „Wir wissen noch nicht, was es ist“, sagte die Sprecherin der Gemeinde Kleinmachnow dazu. Auch Wildschweine scheuerten sich gerne an Bäumen.
- Darüber hinaus gibt es zwei Augenzeugen, die meinen, das Tier gesehen zu haben. Bei dem einen Zeugen handelt es sich laut Gemeindesprecherin Martina Bellack um einen Polizisten, der meint, in der Nacht einen Schatten gesehen zu sahen, der wie eine Löwin aussah. Weitere mögliche Sichtungen gab es am Donnerstagnachmittag und Abend auf Berliner Stadtgebiet, nahe der südlichen Grenze zu Brandenburg durch Feuerwehrleute.
Hinweise auf Löwengebrüll haben sich nicht bestätigt
- Bei Polizei und Ordnungsamt gingen immer wieder Hinweise von Bürgern ein, teilte die Polizei mit. Diesen werde systematisch nachgegangen. „Bislang führte keiner der Hinweise zur Feststellung des gesuchten Wildtieres.“
- Hinweise auf Löwengebrüll wurden nach Angaben der Polizei in der Nacht nicht bestätigt – der Lärm habe sich als Scherz von Jugendlichen mit einem Lautsprecher herausgestellt. „Das hilft weder der Gemeinde noch der Polizei“, so ein Polizeisprecher.
- Immer mehr Experten melden sich, die meinen, dass es sich bei dem Tier auf dem Video nicht um eine Löwin handelt. Berlins Wildtierexperte Derk Ehlert sagte im RBB-Inforadio, dass er auf dem bekannten Video nur zwei Wildschweine erkenne, die von links nach rechts laufen. Auf Twitter vergleichen Jäger die Aufnahmen mit Filmen von Wildschweinen und sehen Parallelen – wie sich die Tiere am Baum kratzen.
Niemand vermisst eine Raubkatze
- Die Polizei prüft, ob in den Zoos, Tierparks und Zirkussen dieser Region eine Großkatze vermisst wird – das ist angeblich nicht der Fall. Das Landesamt für Umwelt teilte mit, im Tierbestandsverzeichnis seien 23 Löwen aus drei Zirkusunternehmen, zwei Zoos und einer privaten Haltung in Brandenburg erfasst. Der Polizei seien die Kontaktdaten übermittelt worden. Auch hier vermisst niemand eine Raubkatze.
- In der Gemeinde Kleinmachnow wird auch am Freitagvormittag weiter nach dem Tier gesucht. „Wir nehmen die Zweifel sehr ernst“, sagt Martina Bellack. Auch in Kleinmachnow erhärtet sich die Ansicht, dass es sich auch um ein Wildschwein handeln könnte.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Sie erklären sich damit einverstanden, dass Ihnen externe Inhalte von Twitter angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.