Auch im neuen Jahr sind die Preiserhöhungen im Geldbeutel zu spüren. Das Amt für Statistik in Berlin-Brandenburg zog eine neue Bilanz von Februar 2023 zu Februar 2022. Wie am Mittwoch mitgeteilt wurde, stiegen die Preise in Brandenburg um 8,7 Prozent und in Berlin um 9,1 Prozent. „Damit nahm die Inflation in Berlin erneut zu, während sie in Brandenburg auf dem Niveau der letzten Monate blieb“, wie das Amt mitteilte.
Im Vergleich zu Januar sind die steigenden Preise allerdings kaum zu spüren – die Steigerung lag in Berlin bei 0,9 und in Brandenburg bei 0,8 Prozent. Lebensmittel- und Energiepreise bleiben auch weiterhin die Preistreiber. Mehr als 20 Prozent Teuerung war bei den Lebensmittelpreisen im Vergleich zu Februar 2022 zu verzeichnen. Wenn man Energie- und Nahrungsmittelpreise aus der Gleichung nimmt, liegt in Brandenburg eine allgemeine Teuerung von 5,7 Prozent vor, in Berlin liegt sie bei 6,1 Prozent.
Lebensmittelpreise steigen weiter
Eine positive Nachricht: Der zurückgehende Preisauftrieb von Heizöl und Kraftstoffen zeigt seine Wirkung. Während im Januar die Steigerung in Brandenburg noch bei 22,6 Prozent lag, stiegen sie im Februar nur noch um 18,6 Prozent.
Bei den Lebensmitteln sieht es wieder etwas anders aus. Dort sind die Preise um 24,3 Prozent in Brandenburg gestiegen; in Berlin fiel die Teuerung mit 22,0 Prozent etwas geringer aus.
Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg konnte bei den folgenden Produkten eine überdurchschnittliche Preiserhöhung feststellen:
Bei genau drei Lebensmitteln verzeichnete das Amt eine Preissenkung. Mais, Zucchini und andere Kürbisse. In Brandenburg sind sie rund 5,4 Prozent billiger zu kaufen als in 2022 und in Berlin sogar 12,1 Prozent günstiger. Die überdurchschnittlichen Preissteigerungen im Vergleich zum vergangenen Jahr sind nach Angaben des Statistikamtes auch bei Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen aufgetreten. Eine gute Nachricht gibt es: Im Vergleich zu Januar 2023 konnten Verbraucher im Februar vor allem beim Kauf von Heizöl sparen. Dies gilt für Brandenburg und Berlin.
Bundesbank-Präsident: Inflation ist zu hoch
Auch bundesweit verharrt die Teuerung unverändert knapp unter der Neun-Prozent-Marke. Wie im Januar lagen die Verbraucherpreise auch im Februar 2023 um 8,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Nahrungsmittel verteuerten sich den vorläufigen Berechnungen zufolge um 21,8 Prozent. Hier lag der Anstieg etwas über dem Niveau der Vormonate. Volkswirte werteten die am Mittwoch veröffentlichten vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes als „Warnsignal“ für die Euro-Währungshüter. Auch Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hatte zuvor betonte: „Die Inflation ist zu hoch und geldpolitisch muss daher was getan werden.“ Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) für März angekündigte Zinserhöhung werde nicht die letzte sein, sagte Nagel in Frankfurt.