- Brandenburg hat einen Termin zum Start der Corona-Impfungen für Kinder festgelegt
- Wo sollen Fünf- bis Elfjährige geimpft werden?
- Und gibt es schon eine Stiko-Empfehlung für die Kinderimpfung?
- Hier gibt es zudem Infos zum Kinderimpfstoff von Biontech - Risiken und Nebenwirkungen.
Die Impfungen von Kindern zwischen fünf und elf Jahren könnten in Brandenburg am 13. Dezember starten. Dieses Datum sei als erster Auslieferungstermin für den Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer vorgesehen, wie das Gesundheitsministerium in Potsdam am Dienstag mitteilte. Das bedeute, dass ab diesem Zeitpunkt grundsätzlich auch die ersten Impfungen durch die Arztpraxen starten, erklärte Sprecher Gabriel Hesse.
Nachbar Berlin will die Impfungen für Kinder erst ab 15. Dezember offiziell beginnen. Laut Bundesgesundheitsministerium sollen in einer ersten Tranche Deutschland rund 2,4 Millionen Dosen des Kinderimpfstoffes zur Verfügung gestellt werden. Weitere Lieferungen sollen im Laufe des Januars 2022 folgen.
Corona-Impfung für Kinder in Brandenburg: Wo gibt es den Pieks?
Kinder sollen in Brandenburg laut Ministerium vor allem in Kinderarztpraxen geimpft werden. Aber auch Kinderkliniken und regionale Impfstellen sollen mit einbezogen werden. Zudem solle es mobile Impfangebote vor Ort geben. Die Planungen dazu seien noch nicht abgeschlossen.
Was sagt die Stiko zu Impfungen für Kinder?
Die Ständige Impfkommission (Stiko) will offenbar noch in dieser Woche eine Empfehlung für die Corona-Impfung von fünf- bis elfjährigen Kindern aussprechen. Das habe der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens am Montag bei der Sitzung der Gesundheitsministerkonferenz von Bund und Ländern in Aussicht gestellt, sagte der bayerische Gesundheitsminister und Konferenz-Vorsitzende Klaus Holetschek (CSU) nach der Videoschalte in München. Diese Empfehlung werde dringend gebraucht, „um den Eltern und Ärztinnen und Ärzten im Land Sicherheit zu geben“.
Unterscheidet sich der Kinder-Impfstoff vom schon verfügbaren Vakzin?
Ja, kleinere Kinder bekommen im Vergleich zur Altersgruppe ab 12 nur ein Drittel der Dosis gespritzt, also 10 statt 30 Mikrogramm. Ansonsten ist der Ablauf wie bei den Großen: Gegeben werden zwei Spritzen in den Oberarm und dies im Abstand von drei Wochen.
Biontech für Kinder: Wie gut wirkt der Impfstoff?
Eine im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichte Evaluation beurteilt die Studie von Biontech/Pfizer. Die Impfung sei sicher und effektiv, lautet das Fazit. Die Impfeffektivität wurde auf 90,7 Prozent beziffert: Drei der für die Studie geimpften Kinder erkrankten in der Beobachtungszeit an Covid-19 - in der Kontrollgruppe, die nur ein Placebo erhalten hatte, waren es 16. Insgesamt erhielten rund 1300 Kinder den Impfstoff.
Corona-Impfung: Wie stark sind die Nebenwirkungen?
Die Studienautoren sahen „ein günstiges Sicherheitsprofil“ und „keine schweren impfbedingten Nebenwirkungen“. Erfasst worden seien nur „milde und vorübergehende Reaktionen“ wie Fieber, Schmerzen am Einstich, Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Das Bild ist damit ähnlich wie bei älteren Geimpften. Die einzigen drei schwereren Schäden im Beobachtungszeitraum, wie etwa ein gebrochener Arm, standen nach Ansicht der Autoren nicht im Zusammenhang mit der Impfung. Herzmuskelentzündungen, wie sie nach Impfung einer großen Zahl von Kindern ab 12 Jahren vereinzelt vorkamen, wurden in dieser – recht kleinen - Probandengruppe nicht festgestellt.
Was sagt die EMA?
Sie schließt aus den Daten, dass der Nutzen des Impfstoffs die Risiken überwiege, insbesondere bei Kindern mit Vorerkrankungen, die das Risiko für schwere Covid-19-Verläufe steigern. Die Entscheidung heißt nicht, dass nun auch die Impfung von Kindern empfohlen wird. Das sei Sache nationaler Regierungen beziehungsweise Gesundheitsbehörden, betont die EMA.