Hotspot-Regelung und zusätzliche Warnstufen - das wird in Thüringen nun kommen. Laut eines Schreibens des Gesundheitsministeriums kommen weitere Einschränkungen auf den Freistaat zu. Was bisher bekannt ist:

Neue Corona-Regeln Thüringen: Hotspots, Warnstufen, 2G+

Ab nächster Woche soll eine zweistufige Hotspot-Regelung in Kraft treten. Diese könnte ähnlich wie die bereits existierenden Regelungen in den Corona-Brennpunkten Sachsen und Bayern sein. In Sachsen herrschen in Corona-Hotspots strengere Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte und Nicht-Genesene. In Bayern werden in Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 1.000 zahlreiche Veranstaltungen verboten, Betriebe eingestellt (beispielsweise Sporthallen, Fitnessstudios) und Einrichtungen (Kulturstätten, außerschulische Bildungsangebote) geschlossen.
In Hotspots in Thüringen könnten also kommende Woche
  • strengere Kontaktbeschränkungen
  • höhere Auflagen für Veranstaltungen
  • und höhere Auflagen in der Gastronomie und in Hotels
gelten. Dem Schreiben zufolge müssten Gastronomie und Beherbergungsbetriebe komplett schließen, wenn eine Region als Hotspot ausgemacht wurde.
Aktuell gilt in der Gastronomie in Thüringen die 2G-Regel. Heißt: Geimpfte und Corona-Genesene haben Zutritt. Nun soll 2G+ kommen: Dann müssten sich Geimpfte und Genesene zusätzlich durch einen Antigenschnelltest oder einen PCR-Test negativ testen lassen, ehe ein Restaurantbesuch möglich ist. 2G Plus ist wohl auch für Beherbergungsbetriebe vorgesehen.

Corona Regeln Thüringen: Werden die Warnstufen ergänzt?

Laut dem Schreiben heißt es weiter, dass die Hotspot-Regelungen über einen sogenannten Eindämmungserlass rechtskräftig werden sollen, also außerhalb der aktuell in Thüringen geltenden Landesverordnung stehen sollen. Die Regeln sollen am Montag, 13.12.2021 eingeführt werden. Laut des Schreibens soll die Landesregierung zwei zusätzliche Warnstufen planen, die die Hotspots betreffen: Eine Warnstufe ab 1.000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche und eine Warnstufe mit einer Sieben-Tage-Inzidenz ab 1.500. während in der ersten neuen Warnstufe ab 1.000 Neuinfektionen 2G+ in der Gastro gelten soll, sollen Restaurants und Co. ab einer Inzidenz von 1.500 komplett schließen müssen. Das ist in Sachsen ebenfalls diese Woche beschlossen worden.

Hotspots in Thüringen: Wo übersteigt die Inzidenz in Thüringen aktuell 1.000 und 1.500?

Welche kreisfreien Städte und Kommunen würden von der Hotspot-Regelung in Thüringen betroffen sein? In folgenden Städten und Kreisen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz über 1.000 (Stand: 09.12.2021):
  • Gotha (1.342,9)
  • Hildburghausen (2.007,8)
  • Ilm-Kreis (1.222,5)
  • Kyffhäuserkreis (1.101,7)
  • Saale-Holzland-Kreis (1.336,7)
  • Saale-Orla-Kreis (1.596,1)
  • Saalfeld-Rudolstadt (1.951,3)
  • Schmalkalden-Meiningen (1.115,6)
  • Sömmerda (1.144,6)
  • Sonneberg (1.004,5)
  • Suhl (1.159,5)
  • Weimarer Land (1.111,9)
Gera rückt an die 1000-Marke heran: Aktuell beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz in der ostthüringer Stadt 936,8.

Katastrophenfall in Thüringen: Nordhausen und Erfurt denken über eigenständiges Handeln nach

Laut eines Berichts des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) will der Landrat von Nordhausen, Matthias Jendricke (SPD), Ende nächster Woche den Katastrophenfall für den Landkreis ausrufen. Die Ankündigung erfolgte gemeinsam mit Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD), der das ebenfalls - allerdings ohne konkretes Datum zu nennen - in Betracht zieht. Was würde der Ausruf eines Katastrophenfalls bedeuten?
  • Landkreise und kreisfreie Städte könnten für Ihre Gebiete selbstständig Regelungen verabschieden
  • Sonst geltende Zuständigkeiten - hauptsächlich jene der Landesregierung - würden außer Kraft gesetzt
  • Folge: Möglichkeit, Schulen zu schließen, Vorziehen der Weihnachtsferien - auch wenn es kein Einverständnis vom Bildungsministerium Thüringens gibt

Omikron in Thüringen angekommen: Neue Coronavirus-Variante bestätigt

Am Mittwoch, 08.12., meldete das Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, dass die Omikron-Variante in Thüringen bestätigt wurde. Die Bestätigung erfolgte im Universitätsklinikum Jena, betroffen sei eine Frau aus dem Landkreis Gotha. Sie sei von einer Reise aus dem südlichen Afrika zurückgekehrt und hätte Corona-Symptome entwickelt. Eine Person aus Sömmerda habe laut Robert-Koch-Institut (RKI) ebenfalls die Omikron-Variante gehabt. Da dieser die Quarantäne aber in der Niederlande verbrachte, wird er nicht als Omikron-Fall in Thüringen gezählt.