„Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Preise für Verbraucher perspektivisch auf dem doppelten Niveau von heute liegen werden.“ Mit dieser düsteren Prognose ging Markus Barella von der Stromberaterfirma FirstEnergy im Ersten auf Sendung. In dem TV-Bericht von „plusminus“ wird als Beispiel dann berechnet, dass eine vierköpfige Familie mit einer Erhöhung der Strompreise von 100 Euro pro Monat (im Jahr 2021) auf 250 Euro pro Monat (im Jahr 2023) rechnen muss.
Um eine katastrophale Situation für Privathaushalte und Unternehmen abzuwenden, arbeitet das Wirtschaftsministerium an einer Strompreisbremse, die ähnlich wie die geplante Gaspreisbremse funktionieren soll. Das Kanzleramt bestätigte jüngst, dass die Pläne für eine solche Strompreisbremse noch im November auf den Weg gebracht werden müssten. Erste Details dazu wurden auch schon bekannt.

Strom und Gas werden entkoppelt

Durch die Pläne werde auf den Stromrechnungen „der Strompreis vom Gaspreis teilweise entkoppelt, ohne aber das wichtige Preissignal als Einsparsignal für die Verbraucher zu beeinträchtigen", erklärte das Wirtschaftsministerium vor wenigen Wochen. Die Entlastung beim Strom für Haushalte und Unternehmen solle zudem "konsistent mit der Umsetzung der Gaspreisbremse erfolgen".

Strompreise sollen ab Januar 2023 sinken

Von den hohen Strompreisen will die Bundesregierung Verbraucher spätestens im Januar entlasten.Wie bei der Gaspreisbremse soll für Haushalte ein Grundkontingent von 80 Prozent des bisherigen Verbrauchs für einen Brutto-Preis von 40 Cent je Kilowattstunden bereitgestellt werden. Der historische Verbrauch solle sich voraussichtlich an der Jahresverbrauchsprognose bemessen.

Strompreisbremse: So könnte sie aussehen

Aktuell pendeln sich die Preise für Strom bei rund 48,16 Cent je Kilowattstunde ein, vor einem Jahr waren es noch rund 30 Cent. Daher wird für Strom ein höherer Preis als beim Gas für den Basisverbrauch bestimmt.
Die Gaspreisbremse soll laut Vorschlag der Kommission ab 1. März 2023 in Kraft treten. Aus dem Kabinett hieß es nun, dass die Gaspreisbremse rückwirkend auch im Februar greifen wird.

Einmalzahlung für Strom- und Gaskunden?

Als weitere Maßnahme zur Entlastung hat die Expertenkommission eine Einmalzahlung vorgeschlagen. Hier gibt es alle Infos über die geplante Einmalzahlung für Gaskunden. Eine solche Zahlung ist beim Strom nicht geplant. Allerdings wird es für besonders Bedürftige einen Härtefallfonds geben. Geplant sind Regelungen für Verbraucher sowie kleine und mittlere Firmen, die von den Preisbremsen nicht genug entlastet werden - gelten soll dies laut Papier auch für Wohnungsunternehmen sowie Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen oder Kultureinrichtungen. Geplant sind etwa Zuschüsse und Kredite. Details zu den genauen Antragsbedingungen sind offen.

Kosten beim Heizöl auch hoch: Kommt auch eine Ölpreisbremse?

Nicht nur Strom und Gas sind sehr teuer geworden. Auch alle anderen Energieträger, wie Heizöl und Holz, sind von der aktuellen Krise betroffen. Daher gibt es auch Forderungen nach einer Ölpreisbremse und einer staatlichen Unterstützung für andere Energieträger. Die Debatte dazu läuft aber noch.