Im Tarifstreit bei der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi zum dritten Mal in Folge zum Warnstreik aufgerufen.
Jetzt sollen die Beschäftigten am Montag, 6.2.2023, und Dienstag, 7.2.2023, die Arbeit niederlegen. Zuletzt gab es erst vor einer Woche einen dreitägigen Warnstreik bei Post und DHL. Hier gibt es alle Informationen zum Poststreik:
Neuer Streik bei Post und DHL: Wann genau wird gestreikt?
Mit harten Bandagen wird im Tarifkonflikt zwischen Post und Gewerkschaft Verdi gekämpft. Kurz vor der dritten Verhandlungsrunde im Februar gab es jetzt die dritte Streikphase. Am Sonntag rief Verdi die Beschäftigten von Post und DHL für Montag, 6.2.2023, und Dienstag, 7.2.2023, zu Warnstreiks auf.
Die Arbeitsniederlegungen erstrecken sich laut Verdi auf ausgewählte Betriebe aller Arbeitsbereiche bei der Deutschen Post AG – Brief- und Paketzentren sowie die Zustellung. Begleitet werden die Warnstreiks von Protestkundgebungen in folgenden zehn Städten Berlin, Rostock und München sowie am Dienstag in Dortmund, Hamburg, Saarbrücken, Polch (Koblenz), Nürnberg, Frankfurt am Main und Stuttgart.
Wie lange soll der aktuelle Streik bei der Post dauern?
Der erneute Streikaufruf gilt für Montag und Dienstag. Auch diesmal ist davon auszugehen, dass viele Pakete und Briefe liegen bleiben und erst mit Verspätung zugestellt werden.
Die nächste Verhandlungsrunde im Tarifstreit soll erst am 8. und 9. Februar stattfinden.
Welche Regionen sind vom neuen Poststreik betroffen?
Der erneute Streikaufruf bei der Post gilt bundesweit. Verhandlungsführerin und stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis sagte am Sonntag: „Das ist erneut ein glasklares Signal an die Arbeitgeber: Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderung zu kämpfen und erwarten jetzt eine Verhandlungsrunde, die mit einer kräftigen Gehaltserhöhung endet.“
Der erneute Warnstreik der Gewerkschaft Verdi im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post wirkt sich unter anderem auch auf Berlin und Brandenburg aus. Am Montagmorgen rief der Landesverband der Gewerkschaft die Brief- und Paketzusteller in Berlin und Brandenburg auf, den gesamten Tag über die Arbeit niederzulegen.
Am Montag wurden die Streikenden aus Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aufgerufen, ab 10 Uhr zu einer gemeinsamen Kundgebung vor der Verdi-Bundesverwaltung in Berlin-Mitte zu kommen. Um 11 Uhr soll dort Andrea Kocsis, stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende und Verhandlungsführerin im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post, zu den Streikenden sprechen.
Post machte 2022 Milliarden-Gewinn
Der Konzern erwarte für das Jahr 2022 einen Rekordgewinn von etwa 8,4 Milliarden Euro. „Auch vor diesem Hintergrund sind unsere Tarifforderungen notwendig, gerecht und machbar“, so Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.
Gehalt: Was verdienen Postboten und Beschäftigte bei der Post?
Laut Tarifvertrag der Post verdienten Mitarbeiter bei der Deutschen Post AG zwischen 2.100 Euro/Monat in der niedrigsten Tarifgruppe und 5.580 Euro/Monat in der höchsten Gruppe. Letzteres ist für Angestellte mit mindestens 17 Jahren Berufserfahrung und in einer leitenden Funktion. Je nach Art der Beschäftigung und den Berufsjahren verändert sich die Tarifgruppe. Mehr Details zum Gehalt der Post-Beschäftigten gibt es hier.
Poststreik: Es drohen Probleme bei der Berlin-Wahl
Der Streik bei der Deutschen Post droht nicht nur für Kunden ein Desaster zu werden. Der zweite Anlauf der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 12. Februar steht nach dem Chaos bei der ursprünglichen Abstimmung im Fokus der Öffentlichkeit. Wegen des Warnstreiks bei der Post könnte es erneut zu Problemen kommen.
Zwar betrifft das wohl nicht den Versand von Wahlunterlagen an die Berlinerinnen und Berliner, wie eine Sprecherin der Landeswahlleitung auf Anfrage vom Nachrichtenmagazin Spiegel mitteilte, da diese innerhalb Berlins nicht von der Deutschen Post verschickt werden. Zu Verzögerungen kann es aber beim Rückversand der Wahlbriefe an die Bezirkswahlämter kommen. „Es wird erwartet, dass einzelne Wahlbriefe einen Tag verspätet eintreffen.“ Verzögerungen könnte es demnach auch beim Versand von Wahlunterlagen an Wahlberechtigte geben, die in anderen Bundesländern oder im Ausland wohnen. Denn das übernimmt im Gegensatz zum Versand innerhalb Berlins die Post.
Post hat zu wenige Filialen
Und noch ein anderes Problem sorgt bei der Post aktuell für Schlagzeilen. Die Post hat zu wenige Filialen auf dem Land. Wie die Bundesnetzagentur mitteilte, gebe es derzeit in Deutschland circa 140 „unbesetzte Pflichtstandorte“. Einer Verordnung zufolge muss es in jeder Gemeinde mit mehr als 2000 Einwohnern mindestens eine Postfiliale geben, für größere Kommunen gibt es weitere Vorgaben. Diese Pflicht erfüllt die Post an besagten Standorten nicht.
Im Verhältnis zu den rund 13.000 stationären Einrichtungen, die die Post bundesweit hat, ist der Anteil der 140 unbesetzten Standorte gering. Mit Filiale gemeint sind in den allermeisten Fällen externe Partner - etwa Kioske oder Supermärkte, die auch einen Postschalter haben.
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