Die Omikron-Variante greift in Deutschland um sich. Wieder steigen die Infektionszahlen steil an. Die Inzidenzen lagen bei Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Wochen und Monaten besonders hoch. Das liegt unter anderem daran, dass viele junge Menschen sich noch nicht impfen lassen können. Bei den bundesweiten Maßnahmen liegt der Fokus vor allem auf den Schutz der Ungeimpften – wozu auch noch viele Kinder gehören. 2G und 2G-Plus spielen im Alltag eine große Rolle – doch was gilt für Ungeimpfte unter 18 Jahren?
- Welche Corona-Maßnahmen gelten für Kinder?
- Sind sie bundesweit einheitlich?
- Wann und wie oft müssen sich Kinder testen lassen?
- Reicht ein Schnelltest oder brauchen Kinder einen PCR-Test?
Gilt die 2G-Regel auch für Kinder? Wann brauchen sie einen negativen Test?
In allen Bundesländern sind Kinder unter sechs Jahren generell von der Testpflicht befreit. Sie gelten quasi automatisch als negativ getestet. Für Kinder ab dem 6. Geburtstag, die noch keine Impfung bekommen haben, muss in den meisten Bundesländern bei Anwendung der 3G-Regel auch kein gesonderter Test her. Denn: Schulpflichtige Kinder werden in ihren Einrichtungen regelmäßig getestet. Als Nachweis reicht also der Schülerausweis.
Kinder brauchen bei der 2G-Regel keinen Impf- oder Genesenennachweis, wenn sie noch keinen haben. In vielen Bundesländern wird aber stattdessen mindestens ein Schnelltest verlangt. Zwischen den Bundesländern gibt es lediglich im Alter Abweichungen. In manchen Ländern, wie z.B. in Sachsen, sind Kinder bis zum sechsten Lebensjahr von 2G ausgenommen. Zwischen sechs und zwölf Jahren ist der Zugang zu 2G-Orten dann nur mit Test möglich. In anderen Ländern, wie in Brandenburg, sind alle Kinder unter zwölf von 2G ausgeschlossen.
Brauchen Kinder einen Test, wenn 2G+ gilt?
Wegen der immer weiter steigenden Corona-Zahlen wird das 2G-Modell in vielen Bereichen auf ein 2G-Plus-Modell ausgeweitet. Das bedeutet: Auch Geimpfte und Genesene müssen sich testen lassen. Das gilt beispielsweise zum Teil in Fußballstadien, aber auch in der Gastronomie.
Dort, wo 2G-Plus gilt, müssen schulpflichtige Kinder nachweisen, dass sie in der Schule getestet werden. Geimpfte Kinder werden gleich wie Erwachsene behandelt: Es muss also ein Test her.
Geboosterte werden in der Regel von 2G+ ausgenommen, sie müssen sich also nicht noch extra testen lassen. Für die allermeisten Kinder und Jugendliche wird diese Ausnahme nicht greifen können, da erst seit Beginn des Jahres ein Empfehlung für Auffrischungsimpfungen bei Kindern vorliegt. Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich seit 13.01.2022 generell für Auffrischimpfungen (Booster) auch für Kinder von 12 bis 17 Jahren aus.
Corona-Tests für Kinder: PCR-Test oder Schnelltest?
Seit Mitte November sind Corona-Tests auch wieder für alle kostenlos. Somit können sich alle Menschen, die wollen, kostenlos auf das Virus testen lassen. Für Kinder hat das aber immer gegolten – hier gibt es also keine Änderung.
In allen Bundesländern müssen Kinder sowieso regelmäßige Schnelltests machen, um zur Schule zu gehen. Es gibt leichte Abweichungen zwischen den Ländern: In einigen müssen Kinder zwei Tests, in anderen drei pro Woche machen. In Berlin müssen sich Schülerinnen und Schüler nach den Weihnachtsferien zunächst täglich testen lassen. Fast überall entfällt die Testpflicht für Kinder dann, wenn sie geimpft oder genesen sind.
Bei den Tests handelt es sich in der Regel um Schnelltests – für manche Grundschulkinder gibt es aber auch die sogenannten Lolli-Tests. Dabei lutschen Kinder 30 Sekunden lang an einem Abstrichtupfer, der später wie ein PCR-Test ausgewertet wird.
Wenn in der Freizeit ein negativer Corona-Test benötigt wird, dann reicht oft der Nachweis aus der Schule. In vielen Fällen bedeutet das, dass der Schülerausweis vorgezeigt werden kann, um zu beweisen, dass regelmäßige Tests vorliegen.
Corona Regeln Deutschland: Gilt die Maskenpflicht auch für Kinder?
Auch hier gibt es regionale Unterschiede. Aber meistens sind Kinder unter sechs Jahren vom Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes befreit. Seit der Ministerpräsidentenkonferenz vom 2. Dezember wurde beschlossen, dass bundesweit alle Schülerinnen und Schüler wieder Masken tragen müssen. In den einzelnen Ländern kann es Abweichungen in der Umsetzung geben. Grundsätzlich ist aber überall in Deutschland die Maskenpflicht an der Schule jetzt wieder in Kraft. Kinder über sechs Jahren müssen genauso wie Erwachsene zum Beispiel im ÖPNV oder im Einzelhandel eine Maske tragen.
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin weist darauf hin, dass FFP2-Masken für Kinder unter zwölf Jahren nicht geeignet sind. Sie decken den Mund-Nasen-Raum in der Regel nicht richtig ab und schützen somit nicht vor einer Verbreitung des Corona-Virus. Es gibt zwar Masken, die als FFP2-Masken für Kinder verkauft werden – diese werden aber von Experten nicht empfohlen. Stattdessen sollten Kinder eine OP-Maske tragen. In den Ländern, in denen eine FFP2-Maskenpflicht in bestimmten Bereichen gilt, sind Kinder unter zwölf ausgenommen. Sie müssen eine OP-Maske tragen.
Corona-Impfungen für Kinder: Wann werden jüngere Kinder geimpft?
Seit August gibt es für Kinder über zwölf Jahren eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Seitdem sind in der Altersgruppe 12- bis 17-Jährige 59,1 Prozent vollständig geimpft (Stand: 2. Februar) 22 Prozent haben eine Booster-Impfung bekommen. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im November grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren gegeben. Es ist der erste Corona-Impfstoff, der in der EU für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen ist. Bis Anfang Februar waren 18,3 Prozent der Fünf- bis Elfjährigen mindestens einmal geimpft.