Die geplante Gaspreisbremse nimmt Form an, mit Hochdruck arbeitet die Bundesregierung an einer Entlastung für die hohen Gaspreise. Doch noch streiten sich die Politiker über die genaue Umsetzung. Auch eine Strompreisbremse soll es geben, die sogar noch vor der Gaspreisbremse in Kraft treten soll. Hier erfahrt ihr zunächst, wie die Gaspreisbremse funktionieren soll und welche Entlastung zu erwarten ist.
Was bedeutet die Gaspreisbremse?
Grundsätzlich bedeutet die Preisbremse, genau das, was man vermutet: Die Preise für Gas werden gebremst, sie sollen aufhören zu steigen. Damit sollen die Kosten für Energie in einem Rahmen bleiben, den sich Verbraucher, Unternehmen und Kommunen auch leisten können.
Wann kommt die Gaspreisbremse?
Die Gaspreisbremse soll zum 1. März 2023 in Kraft treten. Allerdings plant das Kabinett, dass die Entlastung rückwirkend ab 1. Januar entlastet. Damit wird die Preisbremse zwei ganze Monate früher ihre Wirkung entfalten können. Davor wird es aber noch eine weitere Entlastung geben: Im Dezember 2022 wird die Abschlagszahlung für Gas einmal komplett übernommen. Das heißt, dass Gaskunden einen ganzen Monat überhaupt nicht für ihr Gas bezahlen müssen, der Staat übernimmt das. Wie genau die Umsetzung der Einmalzahlung geplant ist, erfahrt ihr hier.
Wie soll die Gasbremse umgesetzt werden?
Eine Gaskommission hat Anfang Oktober folgendes vorgeschlagen: 80 Prozent des Verbrauchs werden auf einen Preis von 12 Cent/kWh gedeckelt. Die restlichen 20 Prozent müssen Verbraucher also zum marktüblichen Preis bezahlen. Die übrigen 20 Prozent könnten also sehr teuer werden – was die Menschen dazu animieren soll, möglichst viel zu sparen, damit sie so nah an den Grundbedarf bleiben, wie möglich. Als Referenz soll der Verbrauch aus dem Monat September 2022 gelten.
Für Fernwärme soll der garantierte Bruttopreis bei 9,5 Cent liegen. Auch für die Industrie ist eine Gaspreisbremse geplant, und zwar bereits ab Januar. Diese großen Verbraucher sollen einen Garantiepreis von 7 Cent pro Kilowattstunde netto für 70 Prozent ihrer bisherigen Verbrauchsmenge erhalten.
Wie viel Geld könnte man also sparen?
Anhand dieser Vorschläge können Gaskunden also ausrechnen, was ihre Gasrechnung mit der Gaspreisbremse kosten würde. Die Preisbremse wird vor allem diejenigen entlasten, die teure Gasverträge haben. Wer schon jetzt unter 12 Cent pro Kilowattstunde bezahlt, wird nichts von der Preisbremse merken. Hier unser Beispiele:
Aktuell (Ende Oktober 2022) kostet eine Kilowattstunde Gas für Neukunden 22,4 Cent. Wer jetzt einen Vertrag abschließt muss mit einem solchen Preis rechnen. Durch die Gaspreisbremse wird der Preis aber im Februar gedeckelt. Das ergibt folgende Gaskosten für unterschiedliche Haushalte:
- Single-Haushalt 5000 kWh im Jahr: 1100 Euro/Jahr, 91 Euro/Monat
- Zwei-Personen-Haushalt 8000 kWh/Jahr: 1760 Euro/Jahr, 146 Euro/Monat
- Vier-Personen-Haushalt 12.000 kWh: 2640 Euro/Jahr, 220 Euro/Monat
- Familie mit Haus 20.000 kWh: 4,400 Euro/Jahr, 366 Euro/Monat
Mit der Gaspreisbremse würden für 80 Prozent des Verbrauchs nur noch 12 Cent/kWh anfallen. Das ergibt folgende Gaskosten für unterschiedliche Haushalte:
- Single-Haushalt 5000 kWh im Jahr: 700 Euro, 58 Euro/Monat
- Zwei-Personen-Haushalt 8000 kWh/Jahr: 1120 Euro, 93 Euro/Monat
- Vier-Personen-Haushalt 12.000 kWh: 1680 Euro, 140 Euro/Monat
- Familie mit Haus 20.000 kWh: 2800 Euro, 233 Euro/Monat
Die Entlastung beträgt also hunderte Euro im Jahr, auch wenn die Gaskosten weit über dem Preisniveau von vor zwei Jahren bleiben.