• Seit dem 25.11.2021 gilt eine neue Corona-Verordnung in Thüringen.
  • Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat bei 1023,1.
  • Die neuen Corona-Regeln sorgen für einen Teil-Lockdown in Thüringen und schränken vor allem Ungeimpfte ein.
  • In mehreren Städten kommt es seit einiger Zeit zu Anti-Corona-Kundgebungen, so auch am vergangenen Wochenende und am gestrigen Montag, 06.12.2021.
Nach Sachsen hat Thüringen an zweiter Stelle die 1000-Marke bei der Sieben-Tage-Inzidenz geknackt. Um die zahlreichen, täglichen Corona-Neuinfektionen zu senken, setzt die Landesregierung in Erfurt auf strenge Corona-Regeln in Thüringen. Aktuell herrscht ein Teillockdown im Freistaat: Clubs, Bars, Diskotheken, Freizeitbäder, Saunen, Thermen und Schwimmhallen sind dicht. Die landesweit beliebten Weihnachtsmärkte mussten auch zusammenpacken – meist kurz nach ihrer Eröffnung (wir berichteten).

Aktuelle Corona-Verordnung in Thüringen löst Proteste aus

In der Gastronomie gilt eine Sperrstunde um 22 Uhr sowie 2G - heißt: Nur noch Geimpfte und Genesene dürfen ins Restaurant oder Café. Für Ungeimpfte gilt zudem eine nächtliche Ausgangssperre: Zwischen 22 und 5 Uhr brauchen sie einen triftigen Grund aus dem Haus oder der Wohnung zu gehen. All diese Maßnahmen sollen die hohen Corona-Fallzahlen senken und bisher Ungeimpfte dazu bewegen, sich doch noch impfen zu lassen. Statt sich in die Impfschlange einzureihen protestieren aber zahlreiche Menschen gegen die Einschränkungen, so auch am vergangenen Wochenende und am gestrigen Montag, 06.12.2021.

Corona-Demos in Erfurt, Eisenach, Schmalkalden, Saalfeld und Kundgebungen in Thüringen

Mehr als 2000 Menschen demonstrierten am Montag, 06.12., in Thüringen gegen die Corona-Maßnahmen der Landesregierung. Unter anderen gab es in diesen Städten Proteste, in Klammern sind die geschätzten Teilnehmerzahlen laut Medienberichten festgehalten):
  • Erfurt (130)
  • Eisenach (500)
  • Schmalkalden
  • Saalfeld
  • Bad Salzungen
  • Bad Langensalza (350)
  • Bad Liebenstein (250)
  • Gera
  • Greiz (1500)
  • Gotha (800)
  • Altenburg
  • Meiningen
  • Hildburghausen
  • Jena
  • Nordhausen
  • Sömmerda
  • Sondershausen (65)
  • Sonneberg (1100)
  • Arnstadt
Laut eines Medienberichts von thüringen24 kam es in Eisenach zu einer „hässlichen Szene zwischen den Protestanten und einem Polizisten“. In Sonneberg, wo nach Schätzungen der Polizei 1100 Menschen zusammen gegen die Corona-Maßnahmen protestierten, sollen einige Fackeln dabei gehabt haben. Die Versammlungen waren nicht angemeldet worden, Teilnehmende wurden nach Aufrufen in sozialen Netzwerken angesprochen. Außerdem sind Kundgebungen derzeit sehr beschränkt: Erlaubt sind aktuell nur ortsfeste Kundgebungen mit maximal 35 Menschen. Bei den Protesten soll vielfach gegen Abstandsregeln  und die Maskenpflicht verstoßen worden sein. Auch Flaschen und Feuerwerkskörper wurden vereinzelt geworfen, mindestens ein Polizist wurde verletzt. Zudem wurden mehrere Polizeifahrzeuge beschädigt.

Verfassungsschutzchef will härtere Polizei-Maßhnahmen gegen Corona-Demos in Thüringen

Der Verfassungsschutzchef in Thüringen, Stephan Kramer, fordert angesichts der Corona-Proteste in Sachsen und Thüringen ein härteres Vorgehen von Staat und Justiz, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. „Es geht nicht mehr um Versammlungs- und Meinungsfreiheit“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Es geht nur noch darum, einzuschüchtern und Angst zu verbreiten. Diese Menschen brauchen keine Kommunikation, sondern eine klare Ansage.“ Bedroht würden nicht nur Politiker sondern auch Lehrer, Ärzte und Wissenschaftler. „Die kann man nicht mehr alle unter Polizeischutz stellen. Da müssen wir durchgreifen“, so Kramer.