70 Prozent der befragten Brandenburger geben der brandenburgischen Landesregierung für das Krisenmanagement in der Corona-Pandemie die Schulnote drei und besser. Dies ist das Ergebnis der LR-Umfrage zur Coronakrise. An der Umfrage vom 9. bis 19. April 2020 haben sich 1029 Menschen beteiligt (öffentlich und im LR-Umfragecenter).
883 der Befragten haben dabei angegeben, aus Brandenburg zu stammen. Sie waren aufgefordert, diese Frage zu beantworten: „Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der brandenburgischen Landeseregierung (SPD/CDU/Grüne) in der Coronakrise?“
Ergebnis der LR-Umfrage in der Coronakrise: Wie bewerten Sie die Arbeit der brandenburgischen Landesregierung?
Ergebnis der LR-Umfrage in der Coronakrise: Wie bewerten Sie die Arbeit der brandenburgischen Landesregierung?
© Foto: Grafik: Wrobel/LR
Demnach gaben acht Prozent der Befragten die Schulnote eins. Eine Zwei erhielt die Landesregierung in Potsdam von 37 Prozent der Befragten. Zufriedenstellend, das sagten 25 Prozent zur Arbeit der Landesregierung von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in der Coronakrise.

Knapp ein Drittel kritisiert das Krisenmanagement in Brandenburg

Für zusammen 30 Prozent ist die Arbeit der Landesregierung allerdings nicht besser als ausreichend. Sechs Prozent gaben sogar die Schulnote sechs, zehn Prozent der Befragten die Note fünf. Der Notendurchschnitt für das Krisenmanagement in Brandenburg liegt laut dieser Befragung bei einer glatten Drei. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, spiegelt aber ein Meinungsbild der LR-Leserschaft wider.
Aus Sachsen haben etwas mehr als 100 Menschen an der Umfrage teilgenommen, deren Noten wegen der vergleichsweise geringen Teilnehmerzahl hier nicht prozentual aufgeschlüsselt werden.
Konkret sind alle Leserinnen und Leser auch nach ihren wirtschaftlichen Sorgen befragt worden. Demnach machen sich die meisten Menschen darüber noch keinen Kopf darüber: 69 Prozent beantworteten die Frage „Haben Sie wirtschaftliche Sorgen wegen der Coronakrise?“ mit Nein.
Diejenigen (31 Prozent), die diese Frage mit Ja beantwortet haben, sind im LR-Umfragecenter genauer befragt worden. Dabei waren bis zu drei Nennungen möglich. Die drei am häufigsten genannten Sorgen sind demnach: Bei knapp einem Drittel der Menschen mit wirtschaftlichen Problemen ist das Einkommen in der Coronakrise gesunken. Etwa jeder Sechste (17 Prozent) fürchtet um seinen Job, jeweils 15 Prozent der Befragten sind in Kurzarbeit oder sehen ihr Unternehmen vor einer Pleite.

Student in Sorge: „Keiner kann einem Sicherheit geben“

Ein Fünftel hat andere Sorgen angegeben und das auch erläutert. „Ich bin selbstständig und freiberuflich tätig und habe derzeit null Einnahmen“, schreibt ein Teilnehmer. Spätestens im Juni sei er zahlungsunfähig. „Ich warte auf die Bearbeitung und Genehmigung der Soforthilfe durch die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB)“, heißt es weiter.
Ein Studierender berichtet über sein duales Studium. Sowohl auf Arbeit als auch an der Uni sei es derzeit unschön. „Man weiß nicht, wie es weitergeht, keiner kann einem Sicherheit geben“, schreibt dieser Teilnehmer. Jemand sorgt sich um die Stadt Cottbus in der Coronakrise und fürchtet nach eigenen Angaben, „dass viele kleinere Unternehmen auf der Strecke bleiben und das auch einen Einfluss auf das Stadtbild in Cottbus haben könnte“.
In mancher Kritik werden auch Zweifel an politischen Entscheidungen laut. „Ich befürchte, dass durch unangemessenen Aktionismus viele Existenzen gefährdet werden“, kritisiert ein Umfrage-Teilnehmer. Durch jahrelange Sparpolitik sei zum Beispiel in den Bereichen Gesundheit und Soziales eine Schieflage entstanden, ohne die „solche Ereignisse wie Corona wahrscheinlich besser zu bewältigen wären“.

Hauseigentümer fürchtet um Immobilienkredit

Mancher steht nach eigenen Bekunden nun vor konkreten finanziellen Problemen. Der Ehefrau drohe Kurzarbeit, schreibt ein Kommentator - und es gäbe dann Schwierigkeiten, „die Haushypothek zu bedienen“. Ein anderer berichtet, dass die Zahnarztpraxis seiner Ehefrau unter Patientenschwund leide. Bei einigen kommt die Befürchtung zum Ausdruck, dass nun Erspartes und Rücklagen fürs Alter wegen Einkommensverlusten in der Coronakrise ausgegeben werden müssten.
Dass der wirtschaftliche Einschnitt durch Corona heftig sei, bewerten einige Kommentatoren so. Einer sieht darin auch eine Chance: „Alles wird völlig anders werden, als wir es kennen. Ich hoffe, die Welt wird besser, und es bleibt friedlich. Vielleicht kann jetzt sogar ein demokratisches Finanzsystem auf die Beine gestellt werden.“
Ergebnis der LR-Umfrage in der Coronakrise: Würden Sie sich gegen Corona impfen lassen?
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© Foto: Grafik: Wrobel/LR

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Werden Sie sich gegen Coronainfektionen impfen lassen?

Bisher gibt es noch keinen Impfstoff und kein konkret gegen Corona wirkendes Medikament. Daran arbeiten Forscher und Pharmaunternehmen weltweit. Deswegen haben sich Regierungen wie in Deutschland unter anderem für Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen entschieden. Das wirkt sich auf das Wirtschaftsleben aus, das zum Teil zum Erliegen gekommen ist.
Sollte es einen Impfstoff geben, was noch Monate dauern kann, ist die Frage zu beantworten, ob es eine Impfpflicht geben wird - und ob sich überhaupt alle impfen lassen wollen. Die Lausitzer Rundschau hat in einer Umfrage mehr als 1000 Menschen gefragt, ob sie sich impfen lassen, wenn das möglich wird.
Demnach wollen das 68 Prozent der Leserinnen und Leser unbedingt tun. Ein knappes Viertel (23 Prozent) würde sich nur gegen das Coronavirus impfen lassen, wenn es sein muss, also eine Impfpflicht durchgesetzt würde. Neun Prozent möchten sich nicht impfen lassen. Diese Umfrage (9. bis 19. April 2020, 1029 Teilnehmer) ist nicht repräsentativ.