Der bekannteste Spielmodus des normalen Minecraft ist wohl der “Kreativmodus”. In diesem bauen Spieler, ähnlich wie bei Lego, teilweise atemberaubende Bauwerke. In der offenen Welt können sogar mehrere Spieler gleichzeitig an einem epochalen Gebäude arbeiten.
Doch wie lässt sich dieses Spielprinzip auf ein Brettspiel übersetzen? Im Gegensatz zu einer digitalen “Open World” ist selbst der größte Tisch irgendwann zu ende. Und auch das kreative Bauen von Bauwerken dient wenig als Brettspielprinzip. Also wie soll so eine Adaption gelingen?
Youtube So wird Minecraft „Builders&Biomes“ gespielt
Um den Elefanten im Raum gleich am Anfang anzusprechen: In Minecraft “Builders&Biomes” geht es nicht um die Kreativität der Spieler oder darum möglichst opulente Gebäude zu bauen. Vielmehr legt das Brettspiel seinen Fokus auf das Einsammeln von Ressourcen mit denen vorgegebene Bauwerke gekauft werden können. Aber auch die aus der digitalen Variante bekannten Monster und Zombies tauchen auf und können bekämpft werden.
So wird “Minecraft - Builders & Biomes” gespielt
Alle Spieler bewegen sich mit ihrer Spielfigur durch ein Feld mit 16 verdeckt ausliegenden Kartenstapeln. Auf der Rückseite der Karten befinden sich Bauwerke und Monster. Am äußersten Rand liegen zusätzlich 16 verdeckte Waffenplättchen.
Neben dem Spielfeld hat jeder Spieler ein Startinventar an Waffenplättchen, mit denen Monster bekämpft werden und eine Spieltafel für die Bauwerke vor sich. Ist ein Spieler an der Reihe, kann er genau 2 der 5 möglichen Aktionen ausführen.
Bei der Aktion “Blöcke nehmen” kann sich ein Spieler 2 Ressourcen-Blöcke vom großen Würfel nehmen. Mit diesen Ressourcen können Gebäude gebaut werden.
Doch dazu müssen die Spieler diese erst einmal entdecken.
Dazu bewegen sich die Spieler in der Aktion “Oberwelt erkunden” maximal 2 Kreuzungspunkte weit und decken alle 4 umher liegenden Karten auf. Auf den Karten sind Bauwerke oder Monster abgebildet.
Steht ein Spieler neben einer offen liegenden Bauwerkkarte, kann er diese, gegen Bezahlung der entsprechenden Ressourcen bauen. Die frisch erworbene Bauwerkkarte wird auf der eigenen Spieltafel platziert. Bei diesem Schritt gilt es die unterschiedlichen Wertungsphasen im Hinterkopf zu behalten.
Steht eine Spielfigur neben einem Monster, kann der Spieler dieses bekämpfen. Dazu zieht er 3 Plättchen von seinem Waffen-Stapel. Wurden mindestens so viele Herzen aufgedeckt, wie das Monster aufweist, ist dieses besiegt und der Spieler bekommt die entsprechenden Punkte.
Steht ein Spieler an einer Kreuzung mit Waffen, kann er diese nehmen und in seinen Waffenstapel mischen. Hierdurch verbessert er seine Chancen im Kampf gegen die gefährlichen Monster.
Wurde eine Ressourcen-Schicht vom Würfel komplett abgebaut, wird eine der 3 Wertungen vorgenommen. Durch diesen Mechanismus können die Spieler selbst entscheiden, wann gewertet wird.
In jeder Spielphase werden andere Eigenschaften der Bauwerke gewertet. Gewertet wird jedoch immer nur die größte, zusammenhängende Fläche an Bauwerken mit der gleichen Eigenschaft.
In der ersten Phase beispielsweise werden die Biome gewertet in der sich die Bauwerke befinden. Der Spieler entscheidet sich dafür, das Biom Wüste werten zu lassen. Er bekommt nun 4 Erfahrungsunkte für jedes Bauwerk in seiner größten, zusammenhängenden Wüstenfläche.
Ist die 3. Wertungsphase abgeschlossen, endet das Spiel. Der Spieler mit den meisten Erfahrungspunkten gewinnt.
Fazit zu “Minecraft - Builders&Biomes”
Wenn das Wort Minecraft fällt, denken die meisten Menschen wohl an die würfelige Optik. Diese greift das Brettspiel sehr gut auf. Der markanteste Bestandteil des Spiels ist der große Holzwüfel, der die unterschiedlichen Ressourcen beheimatet und die Wertungen auslöst. Auch sonst sieht jedes Bestandteil dieses Brettspiels nach Minecraft aus!
Neben dem Würfel ist das Spielfeld die zweite großartige Idee. Durch das zufällige Verteilen der 64 Bauwerk- und Monsterkarten und die 16 Waffenplättchen, wird es kaum eine Partie “Minecraft - Builders&Biomes” geben, die genauso wie die vorherige ist.
Ansonsten erfindet der Autor Ulrich Blum in diesem Spiel keine komplett neuen Mechanismen. Er verbindet jedoch Bewährtes sehr geschickt und erschafft ein analoges Spielgefühl, welches sehr gut funktioniert und an Minecraft erinnert.
Dieser Artikel gehört zu unserer Serie Brettspiel-Test.