Kaum ein Spiel wurde im letzten Jahr so gehypt wie “Die Crew”. Und das, obwohl es sich um ein Stichspiel, in einer kleinen Spielschachtel, von einem unbekannten Autor handelt. Auf den ersten Blick also keine guten Voraussetzungen für eine “Kennerspiel des Jahres”-Nominierung.
Doch da ist etwas, was “Die Crew” besonders macht: Es ist ein kooperatives Spiel. Also ein Spiel, in dem die Spielenden zusammen, statt gegeneinander spielen. Und das ist für ein Stichspiel schon sehr außergewöhnlich.
Darum geht´s in “Die Crew”
Im Kartenspiel “Die Crew” begeben sich 2–5 Spieler auf eine gemeinsame Weltraum-Reise. Als Astronauten versuchen sie in 50 Missionen zum “9. Planeten”, einem geheimnisvollen, neu entdeckten Planeten im Sonnensystem, zu gelangen.
Jede Mission erzählt zu Beginn einen Teil der Geschichte. “Die Crew” verbindet somit den innovativen Spielmechanismus mit einer durchgehenden Geschichte.
So wird “Die Crew” gespielt
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Jeder Spieler hat gleich viele Handkarten und muss nun im Zuge einer Mission versuchen alle Stiche zu gewinnen, in denen seine Auftragskarten vorkommen.
Die Spieler müssen die gesamte Mission über eine gemeinsame Strategie haben. Wann muss welcher Spieler welchen Stich gewinnen? Welche Karten könnte welcher Spieler auf der Hand haben?
In jeder Mission werden solange Stiche gespielt, bis jeder Spieler seine Aufträge erfüllt hat und die Mission gewonnen ist.. Sollte dies einmal nicht gelingen, haben die Spieler die Mission verloren.
Fazit zu “Die Crew”
Mit jeder Mission werden die Aufträge komplizierter. Während zu Beginn lediglich ein einziger Spieler einen Auftrag hat, müssen in späteren Missionen sogar 4 oder 5 Aufträge erledigt werden. Dazu kommen noch kleine Chips, mit denen der Kapitän zu Beginn einer Mission festlegt, wann welcher Auftrag erfüllt wird.
So kommt es schnell zu der ein oder anderen verzwickten Situation und der ersten verlorenen Mission.
“Die Crew” ist eines dieser Spiele, welches bei uns zu nie enden wollenden Spieleabenden geführt hat. Denn bei der beliebten “nur noch einen Runde” blieb es nie. Eine Runde folgt auf die nächste und am Ende des Abends haben wir richtig was erlebt.
Das im Spiel “Die Crew” nur Stiche gespielt werden, klingt auf den ersten Blick zwar langweilig, doch die unterschiedlichen Aufträge bringen eine sehr große Varianz in das Spiel und fordern stets neue Denkansätze.
Eine besonders schöne Idee ist die Geschichte, die während des Spiels erzählt wird. “Die Crew” würde auch komplett ohne Geschichte funktionieren. Jedoch ist die Story ein gelungener und sehr atmosphärischer Rahmen für das Spiel. Das Design des Spielmaterials unterstützt die aufgebaute Atmosphäre zusätzlich.
Auch wenn sich die Crew am besten mit mindestens 3 Spielern spielen lässt, gibt es eine sehr schöne 2 Spieler Variante. In dieser wird der 3. Spieler durch den Boardcomputer “JARVIS” ersetzt. JARVIS besteht aus 14 Karten. 7 liegen offen und 7 liegen verdeckt unter den offenen Karten. Der Kapitän steuert JARVIS und wählt, welche offene Karte gespielt werden soll.
In unseren Runden hat das Spielen mit JARVIS sehr viel Spaß gemacht und der kleine Zufallsfaktor den JARVIS mit ins Spiel bringt, war uns willkommen.
Als am 18. Mai die Nominierungen für das “Spiel des Jahres” bekannt gegeben wurden, überraschte es viele, dass “Die Crew” in die Rubrik “Kennerspiel” eingeordnet wurde. Dort trifft es mit “Der Kartograph” auf einen weiteren Favoriten. Und auch die überraschende Nominierung von “The Kings Dilemma” könnte für “Die Crew” gefährlich werden. Der Gewinner wird am 20. Juli bekannt gegeben.
Dieser Artikel gehört zu unserer Serie Brettspiel-Test.