Der Kreistag in Görlitz hat der Änderung der Haupt- und Bekanntmachungssatzung zugestimmt. Diese ist nötig geworden, weil der Freistaat Änderungen verlangt hat. An sich hat es sich dabei um einen Verwaltungsakt gehandelt, allerdings bekam dieser eine andere Wendung, als Linken-Kreisrat Mirko Schultze beantragte, die gendergerechte Sprache in die Satzungen zu übernehmen.
„Warum sollten sich 50 Prozent unserer Einwohner dort nicht angesprochen fühlen?“, sagt er. Im Namen seiner Fraktion bittet er um Zustimmung für die Änderung. Dagegen erhebt umgehend Sebastian Wippel (AfD) das Wort: „Sie beschäftigen sich ja so viel mit Flüchtlingen“, sagt er, „und für die wird es sicher nicht einfacher, diese Sprache zu lesen und zu verstehen.“
Tatsächlich hat in der anschließenden Abstimmung die Mehrheit des Kreistages die Einführung einer gendergerechten Sprache abgelehnt. Die neuen Satzungen treten nun mit dem generischen Maskulinum in Kraft.