Von Christian Köhler

Als im Hochsommer Vertreter der deutschen Wohnungswirtschaft in Weißwasser zu Gast gewesen sind, hatte Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) erklärt: „Es ist vielen Weißwasseranern aufs Gemüt geschlagen, dass die Orte ihrer Jugend zum Teil abgerissen wurden.“ Viele nämlich hätten eine Bindung zu der Gegend, in der sie aufgewachsen sind. Zweifelsohne verbinden viele mit der Sportstätte „Glück Auf“ in Weißwasser ebenfalls eine solche Verbindung. In dieser Woche ist damit begonnen worden, das einstige Sozialgebäude samt ehemaliger Gaststätte abzureißen.

Dafür hat der neugewählte Stadtrat während seiner jüngsten Sitzung grünes Licht gegeben. Das Unternehmen SBR Görlitz GmbH hatte im Rahmen einer Ausschreibung das wirtschaftlichste Angebot abgegeben. Für 36 000 Euro baut es nun das Gebäude zurück.

Die Stadtverwaltung hat sich dazu entschieden, da einerseits Fördermittel für den Abriss bereitgestellt wurden. Andererseits wird die neben dem Gebäude am Prof.-Wagenfeld-Ring befindliche einstige Kegelbahn vom KSV 90 Weißwasser als Lager für den Wirtschaftshof der Stadt genutzt. Das trifft auch auf den Schotterplatz zu, auf dem nunmehr Gerätschaften gelagert werden. Als dritten Grund nennt die Bauverwaltung die enormen Kosten, die bei einer Sanierung auf die Stadt zukommen würden.

Denn ohnehin ist ein Nutzung des Sportplatzes nicht mehr vorgesehen. Vor Jahren hatte der Stadtrat ein Sportstättenkonzept verabschiedet. Das sah vor, Sportstätten effizienter zu nutzen, indem Vereine zusammengelegt und folglich weniger Sportstätten vonnöten sind. Im Falle vom KSV ist die Abteilung Fußball mit Grün-Weiß Weißwasser 2010 fusioniert. Als Spielstätte des VfB Weißwasser gilt nun das Turnerheim. Anfang 2016 ist die Sportstätte „Glück Auf“ für den Spielbetrieb geschlossen worden.

Wegen des erhöhten Bedarfs am Turnerheim ist vorgesehen, einen neuen Sozialtrakt zu errichten. Die Kosten dafür belaufen sich auf 450 000 Euro.