Von Annett Igel-Allzeit

Die Sprembergerin Sabine Brückner ist am Donnerstagabend einstimmig zur neuen Vorsitzenden des Spremberger Regionalverbandes des Naturschutzbundes (Nabu) gewählt worden. 21 Vereinsmitglieder im Alter zwischen 24 und 80 Jahren haben über den neuen Vorstand abgestimmt. Monika Tittler bleibt stellvertretende Vorsitzende, Arwed Obst Schatzmeister. Als Beisitzer schaffen es Katja Elsner und zum wiederholten Mal Denis Henning in den Vorstand. Die Aufgaben des Kassenprüfers übernehmen für drei Jahre Angelika Kranz und Diana Schulze.

Dass die Wahl für einen deutlich jüngeren Vorstand so eindeutig ausgeht, freute vor allem Wieland Böttger. Der Mitbegründer des Regionalverbandes Spremberg und langjährige Vorsitzende ist vor wenigen Tagen mit der Goldenen Ehrennadel des Nabu-Landesverbandes Brandenburg ausgezeichnet worden – für sein unermüdliches Wirken. „Ich werde dem Naturschutz auch weiterhin dienen, da sein, wenn der neue Vorstand meinen Rat braucht. Aber die Leitung gehörte endlich in jüngere Hände“, sagt er.

48 Jahre jung ist Sabine Brückner. Für den Naturschutz brannte sie schon als Kind. „Ich war hier in Spremberg in der Station Junger Techniker und Naturforscher“, erzählt sie. Ihr Interesse galt erst der Ornithologie. Doch schnell sah sie die Natur, die Landschaft als einen großen Kreislauf. Viel gelernt hat sie vom Sellessener Naturfotografen und -filmer Horst Wilke. Sie begleitete ihn auf Entdeckungstouren.

Nach ihrem Diplom im Bauwesen entschloss sie sich zu einem zweiten Studium im Umweltschutz und in der Landschaftsplanung. Seit 24 Jahren arbeitet sie im Ingenieur- und Architekturbüro Brückner. Und der Wolf fasziniert sie. Innerhalb des Wolfsmonitorings ist sie in Welzow-Süd und Altdöbern bis hinauf nach Peitz und Guben unterwegs. Und sie ist sich der großen Fußstapfen, die ihr Wieland Böttger überlässt, bewusst. Er habe mit dem Team etwas geschaffen, womit auch wirklich etwas bewirkt werden kann. „Er ist bekannt in der kommunalen Politik, bei den Behörden, bei den Bürgern. Er ist ein Querulant“, sagt Sabine Brückner. Und die Natur der Spremberger Region habe durch den Regionalverband eine Stimme. „Auch wenn der Bergbau bei uns viel zerstört – genau hier zeigt die Natur auch, welch ein Potenzial sie doch hat“, so die neue Nabu-Chefin.  Sie hofft auf das Team, auf ein eigenverantwortliches Arbeiten jedes Einzelnen in Abstimmung mit sämtlichen Akteuren. „Dann wird das schon werden“, so Sabine Brückner.

Wieland Böttger nickt heftig. Er ist gerührt, keine Frage. Im jüngsten Bauausschuss war er schon gewürdigt worden. „Wir haben in diesem Ausschuss immer Rederecht“, erinnert er am Donnerstag die Mitglieder noch einmal. Der Raum ist fast zu klein. Zusammengedrängt sitzen sie zwischen Kachelofen, ausgestopften Vögeln und Schulbänken.