Von Anja Guhlan
Fußballer David Beckham war es, Sängerin Mariah Carey genauso wie Königin Beatrix der Niederlande: Pfadfinder. 300 Millionen Menschen weltweit waren seit der Gründung der Bewegung im Jahr 1907 Pfadfinder. In Deutschland gibt es aktuell 800 000 Kinder und Jugendliche, die einem Stamm angehören.
Nun kommen in Spremberg weitere dazu. Unter dem Dach der Landeskirchlichen Gemeinschaft (LKG) hat sich am Wochenende ein neuer Stamm gegründet. Künftig gehören die Pfadfinder aus dem Raum Spremberg dem Stamm der Spreeadler an. Es ist der zweite Stamm in Brandenburg beim Pfadfinderbund Entschieden für Christus.
Sebastian Krüger hatte vor etwa vier Jahren die Idee, eine eigene Pfadfindergruppe zu gründen, erklärt Katharina Kleiner, die neue Stammesleiterin. Sie selbst, die bisher die Näxt4Kids-Gruppe bei der LKG leitete und dort Kindern den Umgang mit sich selbst, mit den Mitmenschen und der Gesellschaft versuchte näher zu bringen, begann sich vor einigen Monaten mit dem Thema zu beschäftigen. Als ich feststellte, dass die Pfadfinderbewegung genau diesselben Konzeptansätze verfolgt und sogar noch praktisches Lernen in der Natur beinhaltet, war ich auch Feuer und Flamme eine Pfadfindergruppe zu gründen. Man besprach die Idee im Vorstand der LKG, der dafür ein offenes Ohr hatte, nahm Kontakt zum nächstgelegenen Stamm, den Ludwigsfelder Füchsen, auf, besuchte Schulungen für Gruppenleiter und Stammesführer.
Am Festgottesdienst nahm auch Fabian Reinicke, der Beauftragte für Pfadfinderarbeit bei Entschieden für Christus (EC) und Stammesleiter der Ludwigsfelder Füchse, teil. Er nahm den fünf neuen Pfadfindern aus Spremberg die Pfadfinder-Versprechen ab. Sebastian Krüger, Jens Pohle, Conrad Kreisel, Tobias Höper und Sarah Höper werden als Mitarbeiter die Pfadfinderarbeit in der Landeskirchenlichen Gemeinschaft mit unterstützen. Fabian Reinicke gab den neuen Pfadfindern einen Tipp mit auf den Weg, der vom Pfadfinder-Gründer Robert Banden-Powell stammt: Wir sind nicht hier um die Jungen zu lehren, sondern wir sind hier um die Jungen zu begeistern. Die neuen Pfadfinder in Spremberg sollen Abenteuer erleben, in der Natur praktische Dinge erlernen, die Natur entdecken, werkeln, bauen und erfinden sowie spannende Erlebnisse in der Gemeinschaft erfahren.
Mittwoch beginnen die Treffen der Pfadfinder in Spremberg. Die Gruppe der Wölflinge, also Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahre und die Gruppe der Jung-Pfadfinder im Alter von zehn bis 13 Jahren, werden sich wöchentlich von 16 bis 17.15 Uhr sowie von 17 bis 18 Uhr treffen. Interessierte können gerne vorbeikommen und hineinschnuppern, lädt Katharina Kleiner ein. Das Angebot richtet sich explizit nicht nur an Kinder von Gemeindemitgliedern: Wir sind natürlich offen für Kinder und Jugendliche aller Konfessionen, betont Katharina Kleiner. Mitgliedsbeiträge werden nicht erhoben, die Pfadfinder und die gesamte Pfadfinderarbeit finanzieren sich durch Spenden oder Kollekten.
Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier begrüßt diese Gründung: Ich finde es gut, dass Kinder stark gemacht werden für das Leben und für die Zukunft, die für jedermann einige Herausforderungen bereithält.
Wenn alles gut läuft, wollen die beiden Brandenburger Stämme im nächsten Jahr schon ein Regionallager mit einigen Sächsischen Stämmen planen.