Von Marcel Laggai
Unter dem Motto Wenn Jacob von Holst erwacht dann ist wieder Museumsnacht lädt der Landkreis Spree-Neiße auch in diesem Jahr zur nunmehr 15. Auflage der beliebten Veranstaltungsreihe in die Region. Dabei gilt jener Jacob, der in der Stradower Kirche beigesetzt wurde, sozusagen als Galionsfigur der Museumsnächte im Lausitzer Museenland.
Anlässlich seines 410. Geburtstags wagt Jacob von Holst gar den Schritt in die Moderne, wie es der Spree-Neiße-Bildungsdezernent Michael Koch (SPD) formuliert. Denn in diesem Jahr präsentiert der Arbeitskreis des Lausitzer Museenlandes in Zusammenarbeit mit einem österreichischen IT-Unternehmen eine eigene App. Diese App ist so was wie ein Audio-Guide, wie sie ihn mittlerweile 40 Prozent aller Museen nutzen, erklärt Arbeitskreis-Koordinator Sven Vogt. Mittels QR-Code könne man sich die App auf das Smartphone laden und einen Überblick über die regionale Museumslandschaft verschaffen, heißt es weiter.
Der Vorteil: In der App sind auch Kultureinrichtungen jenseits der Landkreisgrenzen verzeichnet. So können beispielsweise auch Österreicher schauen, was es in unserer Region für tolle Museen gibt, sagt Vogt. Ursprünglich war er überhaupt nicht von der Guide-Idee begeistert. Allerdings habe er sich von der länderübergreifenden Museums-Karte überzeugen lassen. Damit machen unsere Museen, die allesamt darin vorgestellt werden, einen enormen Schritt in Richtung Zukunft.
In der neuen App vertreten sind insgesamt 26 Museen und Kultureinrichtungen, die ihre Pforten für Nachtschwärmer und Kulturinteressierte im Rahmen der Museumsnächte öffnen. Dabei hat sich der Arbeitskreis bewusst dafür entschieden, die Nächte auf fünf Wochenenden, vom 31. August bis zum 28. September, aufzuteilen. Der Erfolg im vergangenen Jahr spricht für sich und daher haben wir uns für eine Neuauflage eingesetzt, sagt Sorben- und Wendenbeauftragte Kerstin Kossack, nicht ohne Stolz in der Stimme.
Im September 2018 nutzten knapp 3500 Besucher die verlängerte Ausgabe der Museumsnacht. Dadurch brauchen die Besucher nicht von Einrichtung zu Einrichtung hetzen und können sich Zeit nehmen, lobt Michael Koch das Konzept.
Ganz neu in diesem Jahr dabei ist die Holländermühle in Turnow. Auf Ein Glas Wein in einer alten Mühle lädt das historische Gemäuer am 21. September ein. Der Verein Holländermühle Turnow bietet eine Weinverkostung auf den Mühlenboden an. Interessierte können sich zudem von einem Müller die imposante Holzkonstruktion sowie Mühlentechnik erklären lassen und ein Blick auf einen mehr als 100 Jahre alten Fahrstuhl werfen.
Um auch den Kindern auf spielerische Art und Weise Wissenswertes zu vermitteln, ist Kobold Kobi bei den diesjährigen Museumsnächten wieder mit dabei. Die sorbisch-wendische Sagengestalt erzählt spannende Geschichten, kindlich verpackt. Damit liefert die 15. Auflage einen abwechslungsreichen Programm für Alt und Jung.