Von Jan Augustin

Lydia Röhrich aus Lauta konnte es kaum erwarten, bis am vergangenen Freitag „endlich wieder“ die Ortsdurchfahrt Hosena freigegeben wurde. Die 49-Jährige ist Vielfahrerin. Täglich pendelt sie nach Dresden, wo sie in einem Notariat arbeitet. Um zur Autobahn zu gelangen, fährt sie normalerweise durch Hosena. Das ist die kürzeste Strecke. Doch während der Bauzeit an der Landesstraße 58 in den vergangenen 20 Monaten musste auch sie die Umleitung nutzen. „Ich habe jeden Tag entgegengefiebert“, sagt sie. Bis zum vergangenen Freitag, als Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD) die für gut 4,2 Millionen Euro sanierte Straße wieder freigab.

Und jetzt das: Seit Dienstag ist die Ortsdurchfahrt Hosena erneut passé. Etliche Autofahrer werden davon kurz vor der Sperrung böse überrascht und wenden zähneknirschend ihr Gefährt.

Doch was ist der Grund für die erneute Einschränkung? Lydia Röhrich findet diesen bei ihren Recherchen nicht – weder bei Telefonaten noch im Internet. „Ich finde das unmöglich“, macht sie sich ihrem Ärger Luft. Eine RUNDSCHAU-Nachfrage bei der Senftenberger Stadtverwaltung bestätigt nun: Der Wasserverband Lausitz (WAL) erneuert im Bereich der Bahnhofstraße und Schwarzbacher Straße die Trinkwasserleitung und führt dort Schmutzwasser-Erschließungsarbeiten unter Vollsperrung durch. Das teilt Senftenbergs Stadtsprecher Andreas Groebe mit. Das Vorhaben habe aufgrund der zeitgleichen Sperrung im Zuge der Baumaßnahme an der Ortsdurchfahrt verschoben werden müssen. Bei der Stadt Senftenberg, die nicht an der Baustelle beteiligt ist, sei die Sperrung für den Zeitraum vom 11. Juni bis zum 21. Juli angezeigt worden.

Für die Buslinien sei in Abstimmung mit der Verkehrsgesellschaft Oberspreewald-Lausitz eine Ersatzlösung geschaffen worden, sodass – bis auf den Entfall der Haltestelle „Stahlbau“ – der Regional- und Schülerverkehr wie gehabt aufrechterhalten werde. Informationen dazu gibt es auch im Internet unter: www.vgosl.de.