Kritik an geschlossenen Toiletten am Senftenberger Stadthafen

Das ärgert auch Monika Nitzsche, die am Silvestertag am Hafen war und beeindruckt war, wie viele Menschen den schönen Tag für einen Spaziergang am Senftenberger See genutzt haben. Dass die Toiletten geschlossen sind, sei enttäuschend, wie sie der RUNDSCHAU mitteilt. Gerade der Stadt Senftenberg, als nun auch staatlich anerkanntem Erholungsort, stehe das nicht gut zu Gesicht. "Das ist verbesserungswürdig", sagt die Lindenauerin.
Betreiber der Hafentoiletten und der WC-Anlagen rund um den See ist der Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg. Verbandsvorsteher Volker Mielchen kann den Unmut zwar nachvollziehen. "Grundsätzlich haben wir Verständnis für den Wunsch von Gästen, möglichst zu jeder Zeit öffentliche Toiletten am See nutzen zu können", teilt er auf Nachfrage mit. Der Zweckverband prüfe nun nochmals, ob eine Öffnung der WC-Anlage am Stadthafen zu bestimmten Tagen auch in der Wintersaison möglich ist. Grund für die Schließung im Winter sei allerdings die deutlich niedrigere Nachfrage in dieser Zeit. "Es geht auch um Wirtschaftlichkeit und die Vermeidung von Vandalismus", betont der Verbandschef.
Die Toiletten sind am Senftenberger See nur während der Saison (Ostern bis 31. Oktober) geöffnet, einige auch erst zur Badesaison ab 15. Mai. "Dieses Konzept ist auch in anderen Urlaubsgebieten durchaus üblich und hat sich über viele Jahre eingespielt und auch bewährt", sagt Volker Mielchen.
Insgesamt zehn öffentliche Toiletten, verteilt an den Stränden, betreibt der Zweckverband am Senftenberger See, eine am Koschener Kanal und im Laufe dieses Jahres auch zwei am Sedlitzer See (Landmarke und Lieske). Die jährlichen Kosten für die Wartung und Reinigung der Anlagen liegen laut Zewckverband etwa im mittleren fünfstelligen Bereich - also bei rund 50 000 Euro.