„Seit mehreren Jahren wird immer am ersten Tag des Jahres ein Gottesdienst am Prossenberg abgehalten. Eingeführt wurde er einst von meinem Vorgänger”, weiß Pfarrer Gerd Simmank, der die Andacht nun schon seit zwölf Jahren hält. Egal ob es schneit, regnet oder kalte Temperaturen vorherrschen, die Leute pilgern zum 25 Meter hohen Aussichtspunkt. „Trotz des nicht gerade guten Wetters hoffen wir, das einige Leute kommen. Im Durchschnitt waren immer rund 100 Gläubige und Nichtgläubige hier. Sie kamen unter anderen aus Bernsdorf, Hohenbocka, Hosena und Laubusch”, sagt Simmank. Mit einem Anteil von rund zehn Prozent Nichtchristen ist der geistliche Chef des Pfarrspengel Bernsdorf sichtlich zufrieden. Vorm Aussichtsturm hält Gerd Simmank seine Andacht. Begleitet wird er bei den Lob- und Dankliedern von der Hohenbockaer Bläsergruppe Häusler. Mit dem ersten Gottesdienst im neuen Jahr wird auch die Jahreslosung verkündet. Für 2019 lautet sie: „Suche Frieden und jage ihm nach.“

Darüber hinaus bekam jeder Gast des Gottesdienstes eine Flasche Piccolo. „Ich kann mich noch genau daran erinnern, daß wir ein Jahr den Sekt mit dem Schlitten hierher ziehen mussten, da wir mit dem Auto nicht fahren konnten“, erinnert sich Pfarrer Simmank.
Unter den treuen Gästen ist auch Werner Häusler. „Ich bin hier aufgewachsen, und da verpasst man keinen Gottesdienst. Außerdem ist die Aussicht hier wunderschön“, begründet der 80-jährige Hohenbockaer.

Aus Peickwitz ist Familie Smerda gekommen. „Bei uns ist es Tradition. Der Gottesdienst ist sehr schön und auch der einzige, wo ich hingehe“, sagt Grit Smerda.
Den wohl weitesten Weg hat Jesus Quintana aus Ecuador. Vor zwei Jahren durchlief der 20-Jährige ein Austauschjahr in Deutschland und traf Familie Simmank. Nun möchte Quintana in Dresden Materialwissenschaft studieren. „Mir hat der Gottesdienst gut gefallen. Hier kann man die Aussicht genießen und die Jahreslosung hören, die uns im neuen Jahr begleiten wird“, so der evangelische Christ.