Neben dem Stadthafen und der Peter-und-Paul-Kirche gehört das Senftenberger Schloss zu den Wahrzeichen der Seestadt. Es wurde im zweiten Teil des 16. Jahrhunderts auf den Fundamenten einer mittelalterlichen Burg errichtet. Doch östlich von Senftenberg gab es in prähistorischer Zeit ein weiteres Schloss, das Alte Schloss. Die rund 2600 Jahre alte Burgruine wurde im Zuge des Aufschlusses des Tagebaus Ilse-Ost Anfang der 1930er-Jahre freigelegt und ausgegraben. Die entsprechende Dokumentation befindet sich im Götze-Archiv in Weimar, hat der bekannte Lausitzer Archäologe Eberhard Bönisch recherchiert. Die meisten Fundstücke wurden hingegen während des Zweiten Weltkrieges im Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte vernichtet. Bönisch präsentiert sein Wissen über den Ringwall in der 2020er-Auflage des Senftenberger Heimatkalenders „Kippensand“.

Erinnerung im Laugkfeld

Indes will der Verein für Heimatpflege 1909 Senftenberg an das Alte Schloss erinnern. Vorsitzender Hans-Peter Rößiger kündigt für das kommende Jahr die Aufstellung einer Gedenktafel an. Diese solle sich unweit des einstigen Ausgrabungsortes im Gewerbegebiet Laugkfeld befinden.
Auch Eberhard Bönisch spricht sich für eine Erinnerungsstätte aus: „Eine entsprechend gestaltete Landmarke würde nicht nur an die einzige erforschte Siedlung der Lausitzer Kultur unserer Region erinnern, sondern auch den Senftenberger Raum als frühe Kulturlandschaft würdigen“, merkt der Wissenschaftler im „Kippensand 2020“ an.