Von Daniel Roßbach
Feuerwehrkameraden sind schnell vor Ort. Oft sogar die ersten, wenn es darum geht, Leben zu retten. Doch mit der Grundsteinlegung für ihr neues Gerätehaus ist die Freiwillige Feuerwehr Hosena etwas spät dran.
Denn der tatsächliche Baufortschritt in Hosena nähert sich derweil eher schon dem Richtfest. Fundamente und Mauern des neuen Gerätehauses stehen bereits, in den kommenden Wochen soll auch das Dach darauf gesetzt werden.
Die Bauarbeiten liegen im Plan, sagt Ortswehrführer Sebastian Krahl. Bleibt es dabei, können er und seine Kameraden das neue Haus bis zum Jahresende 2019 beziehen.
Für den spät gelegten Grundstein können Brandschützer aus dem Senftenberger Ortsteil indes nichts. Schließlich liegt die Verspätung daran, dass der Brandenburger Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) in seinem Kalender erst jetzt Zeit für den Festakt fand.
Verbunden mit einer Grundsteinlegung übergab Schröter am Mittwochmittag den Hosenaer Feuerwehrleuten und der Stadt Senftenberg symbolisch einen Scheck über gut 590 000 Euro. Damit finanziert das Land Brandenburg etwa 55 Prozent der Kosten des Neubaus. Für den Bau hatte die Stadt zunächst 900 000 Euro eingeplant. Auf Grund der allgemein gestiegenen Baupreise hat sich das Vorhaben aber auf knapp 1,2 Millionen Euro verteuert, erklärt Bürgermeister Andreas Fredrich (SPD). Die Kommune kommt im Rahmen der kommunalen Eigenbeteiligung für die restlichen Baukosten auf.
Mit dem Neubau sollen sich vor allem die sanitären Bedingungen für die Feuerwehrleute in Hosena verbessern. Sie mussten sich in dem alten Gebäude aus den 1970er Jahren noch unmittelbar neben den warmlaufenden Fahrzeugen umziehen und verfügten über zu wenige Duschen und Toilettenanlagen für die 21 aktiven Brandschützer. Hier soll der Neubau nun endlich Abhilfe schaffen.
Verbesserung verspricht Innenminister Schröter den Feuerwehrleuten nicht nur bei der Infrastruktur. Mit dem neuen Brandschutzgesetz, das im rot-roten Kabinett beschlossen wurde, werden für aktive und langjährige Feuerwehrfrauen und -männer auch neue Prämien ausgelobt. Wir müssen honorieren, dass hier ehrenamtlich Tätige eine kommunale Pflichtaufgabe übernehmen, begründet Schröter diesen Beschluss. Der Hosenaer Feuerwehrmann Sebastian Krahl begrüßt es zwar, dass künftig freiwillige Brandbekämpfer und Katastrophenschützer auch mit Geld bedacht werden sollen. Aber niemand wird deswegen hierher kommen. Was wir machen, muss man mit Herzblut angehen. Fehlt das, macht kein Geld dass wett.
Für die neu eingeführten finanziellen Leistungen sind im Landeshaushalt im ersten Jahr 15 Millionen Euro vorgesehen, im darauf folgenden elf Millionen. Dieser Unterschied kommt zu Stande, weil zur Einführung der Regelung auch Feuerwehrleute bedacht werden, die nach mehr als 50 Jahren Dienst aus dem aktiven Einsatz ausgeschieden sind. Nachträgliche Prämien für vergangene Jubiläen gibt es nicht: Das wäre zu teuer, sagt Innenminister Schröter. Die Regelung gilt aber insofern rückwirkend, weil sie bisher angesammelte Dienstjahre einbezieht. So soll schon geleistete Arbeit honoriert werden.