Schweren Herzens hat sich der Heimatverein Pritzen dazu entschlossen, das diesjährige Heimatfest aufgrund der Corona-Krise und der damit verbundenen Auflagen abzusagen. „Traditionell findet unsere Veranstaltung immer am letzten Sonntag im Juni statt. In diesem Jahr müssen wir nun aussetzen“, informiert Schriftführerin Christa Spiller.
Dass das Heimatfest mit Festgottesdienst und anschließendem Unterhaltungsprogramm bei selbstgebackenen Kuchen und frischem Bohnenkaffee so großen Zuspruch findet, liegt auch am Charakter der Veranstaltung. Schließlich gilt diese als zentrales Treffen aller betroffenen Personen aus Dörfern, die dem ehemaligen Tagebau Greifenhain weichen mussten. Knapp 1000 Frauen, Männer und Kinder aus Buchholz, Neu- und Nebendorf, Klein- und Groß Jauer, aber auch teilweise aus Göritz, Altdöbern und Pritzen verloren dort ihre Heimat.
Pritzen will Heimatfest 2021 fortsetzen
Große Teile des Ortes wurden im Jahr 1982 und 1989 zugunsten des Braunkohletagebau Greifenhain abgebrochen. Das mehr als 500 Jahre alte Dorf Pritzen, das den Wegzug von 477 Einwohnern zu beklagen hatte, blieb als Halbinsel im entstehenden Altdöberner See von einer Überbaggerung verschont. Erstmals wurde Pritzen in der Meißener Bistumsmatrikel von 1495 erwähnt.
„Wir gehen fest davon aus, das Heimatfest im kommenden Jahr in gewohnter und bewährter Form fortzusetzen“, kündigt Christa Spiller an.