Von Daniel Preikschat
Bei ihrer wöchentlichen Bauberatung haben Planerin Astrid Subatzus, Dajana Klose vom Technischen Gebäudemanagement der Stadtverwaltung und Bauleiter Michael Herwig immer auch einen längeren Fußweg zu absolvieren. Denn die Baustelle an der Poststraße in Lübbenau hat eine beträchliche Größe. Vom Stadtgaben hinter dem Rathaus bis hin fast zur Minigolfanlage erstreckt sie sich. Und auch wer ohne nähere Kenntnis des Bauvorhabens die Poststraße entlang geht radelt oder fährt, der erkennt nach zweieinhalb Monaten Bautätigkeit bereits jetzt recht deutlich: Hier entsteht ein Spielplatz.
Vor allem das hohe Holzgestell für die Schaukelkombination legt den Gedanken nahe. Aber auch drei kleine Holzhütten lassen darauf schließen, dass etwas für Kinder gebaut wird. Vollends deutlich wird das mit Blick auf einen Übersichtsplan, den Bauleiter Herwig von der beauftragten Firma Pasora in Hoyerswerda bei den Bauberatungen stets dabei hat und bei Bedarf zum Beispiel, um Pressevertreter zu informieren auseinander faltet.
Gestaltet werden 7500 Quadratmeter Fläche. Ein lang gestrecktes Rechteck mit einigen Ecken und Kanten, wie mit dem Lineal gezogen. Innerhalb dieser Fläche hingegen haben diverse Spielbereiche eher runde Formen. 1650 Quadratmeter werden oder sind bereits bepflanzt. 19 weitere Bäume werden zusätzlich gesetzt, Eichen, Weiden, Obstbäume. Vor allem im hinteren Bereich des Areals Richtung Wasserturm. Etwa seitlich versetzt stehen dort bereits zwei noch verpackte Heuschober, die erklettert werden können. Der Sand ringsum wird noch aufgeschüttet.
Auf einer lang gestreckten Sandfläche in der Mitte des Spielplatzes wird in den nächsten Wochen das Herzstück der Anlage eingesetzt: Eine große Kletterkombination mit Federwippgeräten, die Netz- und Reusenparadies heißt. Auch besagte Schaukel steht auf dieser Sandfläche sowie ein Schaukelkorb und ein Spielgerät mit dem viel versprechenden Namen Kletterfisch.
Auf Rasen stehen die drei Spielhütten, in denen die Kinder Kähne reparieren oder Leinöl beziehungsweise Gurken verkaufen können. Ein schlangenförmiger Barfußpfad und die Fitness-Insel unter anderem mit Kajaktrainer und Rudergerät finden ebenfalls auf Rasenflächen ihren Platz. Um die verschiedenen Spielplatz-Bereiche herum schlängelt sich ein schmales Asphaltband. Die Anlage kann mit Fahrrad oder auf Skates abgefahren werden. Es gibt zehn Fahrrad-Anlehnbügel.
Namen und Beschaffenheit der Spielgeräte und Spielzonen machen deutlich, dass in der Poststraße ein spreewaldtypischer Themenspielplatz entstehen soll, der sogar einen Wasserlauf hat. Eine Brücke über den Stadtgraben, erklärt Rathaus-Mitarbeiterin Dajana Klose, wird den bereits bestehenden kleineren Spielplatz mit dem neuen großen Spielplatz verbinden. Der Wasser- und Bodenverband werde das Gewässer reinigen und den Uferbereich mähen. Sodass der Graben später auch auf Trittsteinen durchquert und dabei eine Kneippkur gemacht werden kann.
Zwischen Brücke und Eingang zum neuen Spielplatz entsteht ein kreiselförmiger gepflasterter Platz. Spielplatzbesucher wie auch Anwohner mit Grundstücken östlich des Stadtgrabens begegnen sich hier. Es wird deshalb ein verkehrsberuhigter Bereich mit entsprechender Beschilderung eingerichtet. Verschiedene Oberflächen rau und glatt sowie wellenförmig-geschwungene Streifen erhöhen die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer. Noch nicht festlegen möchte sich Dajana Klose auf einen Eröffnungstermin. Auf jeden Fall aber noch im Sommer, sagt sie.
Ebenfalls noch nicht fest stehen die Öffnungszeiten für den Spreewald-Spielplatz. Er bekomme einen Zaun und bleibe nachts verschlossen, um ihn zu schützen. Schließlich hat das Kinderparadies hohen Wert. Voraussichtlich etwa 1,2 Millionen Euro kosten Planung und Ausführung. Dank Stadtumbauförderung trägt die Stadt Lübbenau nur 25 Prozent der Kosten.