Uwe Hegewald
Wir alle können nur froh sein, dass es dieses Netzwerk gibt. Jana Gold, Autorin des Kinderbuches Carlo und der Popelzwerg genügt ein einziger Satz, um die Außenwirkung des Netzwerkes Gesunde Kinder zu charakterisieren.
Am Samstag zählte die Calauer Grafikdesignerin und Autorin zu den Mitgestaltern der Festveranstaltung in der Lübbenauer AWO-Kindertagesstätte Diesterweg. In ihrer Eröffnungsrede erinnerte Koordinatorin Franziska Dörnfeld an die schwierigen Anfänge vor zehn Jahren. Als einen Kampf gegen Windmühlen könnte man den Weg beschreiben, den Elisabeth Jente bereits 2006 eingeschlagen hat. Sie war die treibende Initiatorin, um das Netzwerk Gesunde Kinder im Norden des Landkreises OSL zu etablieren, würdigte sie. Zurückblickend hätte sich aller Aufwand gelohnt. Zahlreiche Kooperationen seien entstanden, momentan würden im Landkreis rund 60 Familien von 25 ehrenamtlich wirkenden Paten begleitet. Wobei die Zahl der Familien, die unser Netzwerk erreicht, bei rund 280 Familien liegt, hob Franziska Dörnfeld hervor.
Als vorteilhaft habe sich die Zusammenarbeit mit Netzwerkerinnen aus dem benachbarten Lübben erwiesen. Wir bündeln unsere Ressourcen, fassen Treffen und Weiterbildungen zusammen. Die gemeinsame Trägerschaft durch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) kommt uns dabei entgegen, skizziert Sandra Kempe das Miteinander. Hauptsächlich im Landkreis Dahme-Spreewald tätig, schaut sie noch immer oft bei den Seelenverwandten in der benachbarten Spreewaldstadt vorbei.
Die Jubiläumsveranstaltung nutzt sie, um mit einem Vorurteil aufzuräumen: Wir sind Ansprechpartner für alle Familien egal, in welchen gesellschaftlichen Schichten diese zu Hause sind, betont sie. Es müssen auch nicht immer die großen Probleme sein, um beratende Hilfe in Anspruch zu nehmen. Was Sandra Kempe für das Netzwerk Gesunde Kinder generell anbieten kann, ist das Hinzuziehen von Paten. Manchmal ist es hilfreich, sich von außenstehenden Personen eine externe Meinung einzuholen, empfiehlt sie.
Dankbar sei die Organisation für jede Bürgerin aber auch jeden Bürger, die sich für ein ehrenamtliches Mitwirken entscheiden. Ständig würden Familienpaten gesucht, die bei einer elf Module umfassenden Schulung das Rüstzeug bekommen, um mit Familien in Kooperation zu treten. Zuerst für eine befristete Dauer von drei Jahren, bei Zahlung einer Aufwandsentschädigung für anfallende Fahrkosten.
Wie erfüllend sich ein Mitwirken im Netzwerk gestalten kann, wird am Beispiel von Birgit Kloas aus Groß Radden deutlich. Ich bin Patin der ersten Stunde und habe den Schritt zu keiner Zeit bereut, beteuert die in der Lübbener Klinik tätige Kinderkrankenschwester. Zu manchen Familien reiße der Kontakt auch nach der Zusammenarbeit im Netzwerk nicht ab. Ich bin schon zu Einschulungen eingeladen worden und einmal bereits zu einem Polterabend, so Birgit Kloas, die seit 2007 als ehrenamtliche Patin tätig ist. Viele Kinder sind mir ans Herz gewachsen, sagt sie.
Bei Roswitha Schier, selbst ausgebildete Krankenschwester, gehen solche Worte sprichwörtlich runter wie Öl. Nach einem Besuch beim Tag des Handicaps in Calau ließ es sich die CDU-Landtagsabgeordnete nicht nehmen, auch dem Netzwerk Gesunde Kinder ihre Wertschätzung entgegenzubringen und um diesem Mut zu machen. Es müsse bewahrt werden, was Wegbereiterin Elisabeth Jente vorangetrieben hat und was von der Stadt Lübbenau und der AWO als Träger seit zehn Jahren unterstützt wird.
Würdiger Abschluss der kurzweiligen Jubiläumsfeier mit buntem Programm bildete die Bekanntgabe des neuen Maskottchens für Netzwerk Gesunde Kinder Oberspreewald-Lausitz Nord. Alle Besucher durften ihre Stimme abgeben. Die Wahl bei acht eingereichten Vorschlägen fiel auf den Vorschlag der Lübbenauerin Nadine Dreßler mit ihrem Maskottchen Ida Igel. Das Lübbener Netzwerk hatte sich seinerzeit einen Drachen namens Fridolin als Maskottchen auserwählt.