Von Uwe Hegewald

Am zweiten Novemberwochenende werden in Calau die Kreismeister der Rassegeflügelzucht ermittelt. Züchterinnen und Züchter des Kreisverbandes Calau gehen von einem packenden Kopf-an-Kopf-Rennen aus. Einen Richtungsweis zeigte die Junggeflügelschau am zurückliegenden Wochenende in Vetschau.

„In fast allen Kategorien ging es eng zur Sache. Einmal mussten wir im Statut nachschlagen, um einen Sieger benennen zu können“, informierte Dietmar Schenker. „Ein Wimpernschlag entschied über Platz Eins oder Zwei“, so der Vorsitzende des Kreisverbandes Calau. Des Verbandes also,  zu dem sich Anfang dieses Jahres der Kleintierzuchtverein Senftenberg und Umgebung hinzugesellte.

Bedenken, wonach die leistungsstarken und erfolgsverwöhnten Kreisstädter den Calauern die Show stehlen könnten, erweisen sich (vorerst) als unbegründet. Bis auf Bernd Behnisch, der mit einer Niederländischen Schönheitsbrieftaube den Jungtiertitel mit nach Senftenberg nahm, gelang es keiner Züchterin oder keinem Züchter aus dem Süden des Landkreises, spürbar in die Phalanx der „Nordlichter“ hineinzustoßen.

„Eine Bereicherung sind die Senftenberger allemal“, machte Dietmar Schenker seine Einschätzung an der Zuchtgemeinschaft Tierpark Senftenberg fest. Mit Thüringer Barthühnern und den imposanten Cochin trug diese zu noch mehr Vielfalt bei.

Dank und Anerkennung sprach er dem ausrichtenden Kleintierzuchtverein Vetschau aus. „Was die Zuchtfreunde um ihren Vereinsvorsitzenden Günther Jarick hier auf die Beine gestellt haben, ringt höchsten Respekt ab. Jeder, der schon einmal eine Kleintierausstellung ausgerichtet hat, weiß um die Arbeit, die damit verbunden ist“, so Dietmar Schenker.

Über 300 Tiere wurden den Preisrichtern vorgestellt, neun von ihnen wurden mit dem Prädikat „vorzüglich“ bewertet. „Eine beträchtliche Zahl an Ausstellungstieren“, befand Bürgermeister Bengt Kanzler, „ist doch allgemein bekannt, dass es nur auserwählte Tiere zu einer Schau schaffen“.

Als Dank für langjährige Unterstützung ist dem Vetschauer Stadtoberhaupt und Schirmherrn der 23. Kreisjunggeflügelschau ein gläserner Ehrenteller überreicht worden.

Als „Abräumerin“ des Wochenendes wird Renate Worreschk in die Vereinschronik eingehen. Gleich dreimal ist die Züchterin aus dem Vetschauer Ortsteil Märkischheide zur Ehrung aufgerufen worden.

Mit ihren weißen Warzenenten errang die Seniorin in der Kategorie „Groß- und Wassergeflügel“ den Titel einer Kreisjungtiermeisterin, sie durfte darüber hinaus  den Sonderpokal des Bürgermeisters entgegennehmen sowie aus den Händen von Kreisverbandschef Schenker einen Landesverbandspreis (Ehrenband).

Bei den großen Hühnerrassen siegte Kurt Tschirnhorsky mit New Hampshire.

In der Kategorie Zwerghühner belegte Ralf Staude (beide Altdöbern) mit Sebright-gold den erstn Platz.

In der Kategorie Jugend gewann die Nachwuchszüchterin Vanessa Sommer (Chransdorf) mit Sebright, silber-schwarz-gesäumt.

Im Beisein von Dr. Helfried Kröber (Forst), Amtstierarzt des Landkreises Spree-Neiße, ist eine Besonderheit der Kreisjunggeflügelschau hervorgehoben worden: die integrierte „Hans-Lindner-Gedächtnisschau“ der Modeneser-Züchter.

„Hans Lindner ((1942-2018) war fest mit unserem Verein verbunden. Im Rahmen dieser Schau wollen wir an die großen Verdienste des erfolgreichen Taubenzüchters der Rasse Modeneser aus Neuzelle erinnern“, hob Günther Jarick zur Erklärung hervor.

Mit Rang 3 bei den großen Hühnerrassen darf sich der Vetschauer Vereinsvorsitzende auch Chancen auf den Kreismeistertitel ausrechnen, der im kommenden Monat am 9./10. November vergeben wird. Ausrichter dieser Leistungsschau ist dann der Kleintierzuchtverein Calau, in dem auch Dietmar Schenker Mitglied ist.

Dem Vorsitzenden des Kreisverbandes war es ein besonderes Bedürfnis, den Stellenwert der Rasse-Geflügelzucht hervorzuheben. „Wer sich mit Tieren beschäftigt, kommt nicht auf so dumme Gedanken, wie wir sie in dieser Woche in Halle erlebt haben“, bemerkte er abschließend.