Im Wohngebiet an der Pieckstraße und der Gagarinstraße in Vetschau dürfte Sonntagabend (15. Mai) vielen Anwohnern der Schreck in die Glieder gefahren sein. Im Fernsehen lief noch der neue Polizeiruf, als ganz in der Nähe ein Radlader lichterloh brannte. Bei Eintreffen der Feuerwehren aus Vetschau, Märkischheide, Naundorf und Gahlen loderten die Flammen mehrere Meter hoch, zwei Mal knallte es laut, weil Reifen platzten.
Der Fahrer des Radladers konnte das bereits brennende Gefährt noch in eine Parklücke setzen. Ein Fußgänger, der gerade in der Nähe unterwegs war, sah den Mann dann weglaufen, wird weiter berichtet. Mit viel Wasser, das teils aus dem Tanklöschfahrzeug, teils aus einem Hydranten kam, konnte die Feuerwehr den Fahrzeugbrand zügig löschen. Es musste im Anschluss noch ausgelaufenes Öl aufgenommen werden. Gegen 23 Uhr war der Einsatz beendet.
Nach Angaben von Polizeisprecherin Ines Filohn wurde der Radlader in Gruhno im Landkreis Elbe-Elster gestohlen gemeldet. Er gehöre der dort ansässigen Agrargenossenschaft. Am Montagmorgen habe die Polizei den ausgebrannten Radlader abholen lassen. Er werde derzeit untersucht.
Offene Fragen für die Polizei
Offensichtlich ist der Fahrzeugdieb mit dem Radlader rund 60 Kilometer von Gruhno nach Vetschau gefahren, vermutlich mit Höchstgeschwindigkeit. Fluchtroute könnte die L55 gewesen sein. Über die Kreisstraße braucht man etwas länger, fällt mit einem so großen gestohlenen Fahrzeug aber vielleicht weniger auf. Ein Radlader kann bis zu 40 Stundenkilometer erreichen.
Ob das Fahrzeug bei der längeren Fahrt in höchstem Tempo möglicherweise heiß gelaufen und dadurch in Brand geraten ist, gilt es zu klären. Die Polizei konzentriert sich darauf, den Täter zu finden, heißt es von Ines Filohn.
Zu klären ist dabei auch, warum Vetschau das Ziel war und ob der Radlader von dort aus auf einem Anhänger weiter transportiert werden sollte.
Nicht der erste Radlader-Klau in Elbe-Elster
In der Landwirtschaft eingesetzte Fahrzeuge sind begehrtes Diebesgut. In Mühlberg, ebenfalls Elbe-Elster, sind im Oktober 2020 gleich drei Radlader im Wert von insgesamt rund 160.000 Euro gestohlen worden. Betroffen war ebenfalls eine Agrargenossenschaft.