(be) Mit Zukunftsperspektiven im ländlichen Raum befasst sich das zweite Forum Mittelstand in diesem Jahr am Donnerstag, 6. Juni, ab 18 Uhr in der Luckauer Kulturkirche. Diese Veranstaltungsreihe hat die Regionale Wirtschaftsförderung Dahme-Spreewalds (WFG) speziell für Mittelständler aufgelegt, um Entwicklungen in der sich rasant verändernden Wirtschafts- und Arbeitswelt verständlich zu machen. Zu den Partnern gehört auch die Lausitzer Rundschau.
Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land hat sich die Bundesregierung auf die Fahne geschrieben. Der Abend soll einen Blick in die Zukunft des ländlichen Raumes in Dahme-Spreewald werfen. Wie werden die Dörfer aussehen, wenn die Bevölkerung immer älter wird? Werden dann noch junge Familien ins Dorf ziehen? Wie weiter mit der Infrastruktur? Und wird es überhaupt noch Unternehmen und ausreichend Arbeitskräfte geben? Welche Konzepte können helfen, das Land attraktiv zu halten?
Erfolg ist planbar, sagt WFG-Geschäftsführer Gerhard Janßen. Mit vier Best-Practice-Beispielen aus verschiedenen Regionen Deutschlands wollen Experten Anstöße für neue Projekte in Dahme-Spreewald geben. Nach etwa zehnminütigen Ausführungen stellen sie sich den Fragen der Mittelständler.
So wird Dr. Thomas Huber, Leiter Innovative Verkehrskonzepte DB Regio Bus, über den ersten autonomen Linienverkehr in Deutschland berichten. Das Fahrzeug fungiert in Bayern als Lückenschluss vom Ort auf den letzten etwa 1,8 Kilometern zum Bahnhof.
Telemedizin und Videosprechstunde auf dem Land sind das Thema von Dr. Peter Noack, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburgs.
Digitale Lösungen in der Gemeinde für mehr Bürgernähe stellt Heidrun Wuttke, Projektreferentin der Wirtschaftsförderung im Landkreis Höxter, vor. Dort gibt es beispielsweise die Dorf-Plattform, einen digitalen Marktplatz mit Neuigkeiten aus der Gemeinde und Kommunikation in Echtzeit und Gleiches für weitere Bereiche, von der Fürsorge bis zu Immobilien-News.
Außerdem ein Thema, das Luckauern und Lübbenern wohl aus der Seele sprechen dürfte, sind kreative Konzepte für die Versorgung auf dem Land. Wolfgang Gröll aus Starnberg in Bayern ist Dorfladen-Berater der Bundesvereinigung multifunktionaler Dorfläden, einem Netzwerk von mehr als 50 Läden in acht Bundesländern. Wo Postfilialen und Geldautomaten schließen, wo immer mehr Angebote wegbrechen, könnte Tante Emma eine Lösung sein, wenn sie mehr bietet als Lebensmittel.
Dem Informationsabend voraus geht am 6. Juni ab 17 Uhr im Rathaussaal ein Workshop unter dem Titel Tante Emma und mehr... Hier zeigt Wolfgang Gröll an Beispielen auf, welche Möglichkeiten es für Dorfläden gibt und welche Betreibermodelle eine Chance haben. Wie werden Dorfläden gegründet und wie hält man sie am Laufen? Der Workshop richtet sich an Ortsbürgermeister, die Probleme mit der Nahversorgung und mit Leerständen haben, aber auch an alle interessierten Bürger und Firmen.
Die Teilnahme am Workshop wie auch am Forum Mittelstand ist kostenlos. Für den Workshop wird bis zum 3. Juni um Anmeldung gebeten. Das Anmeldeformular gibt es online auf der Seite der Wirtschaftsförderung Dahme-Spreewald unter www.wfg-lds.de/aktuelles/termine.