Rund 30.000 Hektar misst das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft derzeitig. Sollte alles wie am Schnürchen laufen, könnte sich die Fläche im ersten Quartal 2024 um etwa 5000 Hektar vergrößern, sagt Reservatsleiter Torsten Roch. Denn die Spreeniederung Malschwitz soll ins Reservat, ebenso der Schlossteich in Klitten sowie das Areal des Tagebaurestloches Lohsa II/Lohsaer See. Mancherorts ist die Zustimmung der betroffenen Kommunen bereits erfolgt, anderswo fehlt diese noch.
Die Erweiterung käme rechtzeitig zum 30. Bestehen des einzigen sächsischen Biosphärenreservates. Im Jahr 1994 war die einstweilige Sicherstellung als Schutzgebiet erfolgt, 48 Monate später die Anerkennung durch die Unesco. Anlässlich des bevorstehenden Jubiläums soll aber noch viel mehr im Areal zwischen Groß Särchen im Westen und Mücka im Osten sowie zwischen Bärwalde im Norden und Guttau im Süden passieren.

Was es mit dem neuen Pavillon im Findlingspark auf sich hat

So soll voraussichtlich ab dem ersten Halbjahr 2024 im Findlingspark Nochten ein Pavillon des Biosphärenreservates entstehen. Hauptthema bildet dort laut Torsten Roch die Natur in der Bergbaufolgelandschaft. Darüber hinaus sei geplant, die alte Klittener Gemeindeverwaltung umzubauen. Naturwacht und zwei Revierleiter werden dort einziehen. Dafür müsse der bisherige Standort in Mücka aufgegeben werden, da es dort keine Erweiterungsmöglichkeiten gibt. In Klitten solle es zudem voraussichtlich ab dem Jahr 2025 eine Dauerausstellung geben. Das Thema: vom Teichland zur Bergbaulandschaft. Klitten liegt genau am Übergang zwischen diesen beiden Landschaftsformen.
Des Weiteren plant das Reservat im Rietschener Erlichthof eine Fischerei-Ausstellung. Zudem könnte auch in oder an der Energiefabrik Knappenrode über das Schutzgebiet informiert werden. „Wir wollen in der Fläche dezentral Wissen anbieten“, gibt Roch die Marschrichtung vor. Hauptziel sei, dass Gäste länger in der Region bleiben. Die Hauptanlaufstelle für die Besucher bleibt indes das Haus der Tausend Teiche in Wartha bei Guttau.

An der Bahn soll es bunter werden

Außerdem sollen mehrere Bahnhalte an der Trasse zwischen Hoyerswerda und Görlitz farblich attraktiv gestaltet werden. Torsten Roch denkt da konkret an die dortigen, bislang in eintönigem Grau gehaltenen Lärmschutzwände. Ferner werde es entsprechende Werbung an Bussen und Bahnen geben.
Finanziert würden die Vorhaben des Biosphärenreservates aus Mitteln des Lausitzer Kohletopfes im Rahmen des Strukturwandels. Dafür stünden rund 22 Millionen Euro zur Verfügung.