Von Sylvia Kunze

So richtiges Bauwetter ist momentan nicht. Aber dennoch sind die Themen Bauen und Stadtsanierung in Uebigau sozusagen allgegenwärtig. Die Schwerpunkte sind klar umrissen:

Das Fertigstellen der drei begonnenen Wohnhäuser am Markt und in der Torgauer Straße wird für dieses Jahr avisiert. Das Fachwerk des Gebäudes Markt 3 ist ein echter Hingucker geworden. Und auch sonst hat das sanierte Haus nun wieder Wohnkomfort zu bieten. Nebengebäude, Hof und Durchfahrt müssen noch hergerichtet werden, berichtet Angela Reiniger, Leiterin des Stadtbauamtes Uebigau-Wahrenbrück. Belegt werd das Haus mit einem Büro und einer Wohnung in der unteren Etage sowie einer weiteren, größeren Wohnung in der oberen Etage.

Ein ähnlicher Baustand sei im ersten der beiden Häuser in der Torgauer Straße, die aktuell saniert werden, erreicht. Dort wären nun noch kleinere Restarbeiten nötig sowie Hof- und Umfeldgestaltung abzuarbeiten, während am benachbarten Objekt die Sanierung in Angriff genommen werde, informiert Angela Reiniger weiter. In beiden Häusern entstehen Wohnungen, für die es bereits mehrere Anfragen geben soll.

Die Schlossherberge soll die nächste Baustelle werden. „Wir werden mit dem Bau der Rettungstreppe beginnen und dann Schritt für Schritt im Inneren des Hauses die weiteren nötigen Arbeiten ausführen“, kündigt Bürgermeister Andreas Claus an. „Die Abstimmungen mit der Denkmalschutzbehörde zu den Brandschutzvorhaben im Inneren des Schlosses haben sehr viel mehr Zeit in Anspruch genommen, als wir zuerst dafür gedanklich eingeplant hatten“, begründet die Bauamtsleiterin den Zeitverzug. Eigentlich sollte schon längst gebaut werden. „Aber die Bauanträge sind inzwischen eingereicht. Wir warten auf die Prüfung“, skizziert Angela Reiniger den aktuellen Stand.

Parallel dazu wolle man die Planungsleistungen weiterführen. Aufgrund der zu erwartenden Bausumme müsse man diese nun europaweit ausschreiben. In der Stadtverordnetensitzung im April möchte man bestenfalls den Auftrag vergeben, umreißt Andreas Claus ein weiteres Zeitfenster.

Und auch die ehemalige Gaststätte „Roter Hirsch“ ist mittlerweile in den Fokus der Stadtverantwortlichen geraten. Wie der Bürgermeister berichtet, laufen Gespräche mit einem Investor. Um eine Gaststätte geht es dabei aber nicht. Zielstellung aktuell soll eine betreute Wohngruppe sein. „Das würde in die Stadt passen“, unterstützt Claus die Idee.

Fraglich ist momentan in erster Linie die Zukunft des alten Saals. Den in der Zukunft wirtschaftlich betreiben zu können, sei eine Illusion, meint das Stadtoberhaupt. Vielmehr gehe es darum zu klären, ob der bei einem Abriss des Saals verbleibende Gebäudeteil für die Idee des betreuten Wohnens genügend Raum biete. Wenn nicht, stünde die Frage, womit der Investor finanziell besser käme: mit einem kompletten Abriss des Saals mit Förderung und einem Teilneubau ohne Zuschüsse oder mit einem Teilabriss des Saals und einem folgenden Umbau mit Förderung. Der Grobcheck, der jetzt ausgeführt werde, solle auch dazu Antworten liefern, sagt die Bauamtsleiterin.