Der Gubener Heimatbund und die Mühlenfreunde spucken in die Hände und legen los. Was im Vorjahr angefangen hat, wollen sie in diesem Jahr fortführen. Mehrere Veranstaltungen sollen die Sprucker Mühle bekannter machen und viele Besucher anlocken.
Der Erfolg des vergangenen Jahres gibt den Mühlen-Aktivisten recht. „Wir haben großen Zuspruch erhalten. Bei der Eröffnung, zum Mühlentag und zum Tag des offenen Denkmals hatten wir zusammen genommen mehrere Hundert Besucher“, sagt Katrin Zeptner vom Heimatbund. Der überwiegende Teil der Gäste ist aus Guben und Umgebung gekommen. Aber es habe auch Besucher aus Beeskow, Halle und von jenseits der Neiße gegeben.
Was bei den Besuchern der Mühle gut angekommen ist
Vom Geld einer Anschubfinanzierung des Heimatbundes wurde traditionelle Kleidung der Müller gekauft. Weitere Anschaffungen für die Sprucker Mühle in Guben, beispielsweise kleine Schiefertafeln für die Schulbänke, wurden getätigt. Das sei gut angekommen. Ebenso die Aufführung eines Stückes Max und Moritz, frei nach Wilhelm Busch. Für solche Aufführungen bietet das technische Denkmal, in dem der Mahlvorgang gezeigt werden kann, beste Voraussetzungen.
Was die Sprucker Mühle in Guben geplant hat
Weil die Mühlenfreunde im Vorjahr von null auf 100 gestartet sind, wollen sie in diesem Jahr noch eins draufsetzen. Den Auftakt gibt es mit dem Frühlingserwachen in dem technischen Denkmal und Museum. Bei einem kleinen Frühblühermarkt sowie Kaffee und Kuchen bringen Heimatbund und Mühlenfreunde am Sonntag (26. März) zur besten Kaffeezeit Leben in das Museum auf dem Gelände der alten Wassermühle.
„Bei der einmaligen Aktion wird es nicht bleiben“, sagt Wolf-Rainer Heik vom Heimatbund und blickt auf den Veranstaltungsplan. Bei ihren Vorhaben lassen sich die Heimatbundler nicht davon beirren, dass in der Stadt ein neues Konzept für die Museen ausgearbeitet werden soll. Im Gegenteil, sie befürworten es, weil es gleichzeitig eine Entwicklungschance ist.
„Wir sind im vergangenen Jahr angetreten, die Mühle zu beleben, daran knüpfen wir an“, so Wolf-Rainer Heik. Zum Deutschen Mühlentag am 28. Mai soll ordentlich gefeiert werden. Eine Mittelalter-Tanzgruppe soll für gute Stimmung sorgen. Mühlenführungen und Brotbacken sind geplant. Auf dem Außengelände wird bäuerliches Gerät gezeigt.
Zum Altspruckefest, das von Anwohnern organisiert wird, öffnet die Mühle am 10. Juni. Hier steht die Tradition im Mittelpunkt, in einem Vortrag sollen Bilder gezeigt werden, wie es in Altsprucke früher ausgesehen hat.
In der schulfreien Zeit ist ein Ferienspaß für Kinder geplant, darunter Legobasteln und Malworkshop. Im August steht das White Dinner mit musikalischer Unterhaltung an, bevor am 10. September zum Tag des offenen Denkmals wieder ordentlich was los sein soll. Zwischendurch werden sich die Mädchen und Jungen, die 1973 in die Gubener Friedensschule eingeschult wurden und jetzt gestandenen Männer und Frauen sind, zum Klassentreffen in der Sprucker Mühle einfinden. Und wer einen Blick auf das technische Denkmal und in die Ausstellung werden möchte, ist sonntags willkommen. Jeden Sonntag öffnet das Museum.
Wie das Museum in Guben künftig aussehen soll
Das zeigt allerdings bei weiten nicht alle Exponate. „Viele sind eingelagert“, sagt Katrin Zeptner. Und aus diesem Aspekt heraus bleibt abzuwarten, was das neue Museumskonzept zur Zukunft von Stadt- und Industriemuseum, Sprucker Mühle und anderen Ausstellungen und eingelagerten Exponaten der traditionsreichen Stadt festschreiben wird. Auf polnischer Seite gibt es ebenfalls Ausstellungen. Vielleicht besteht dann sogar die Möglichkeit einer gemeinsamen Ausstellung über die Geschichte der Doppelstadt Guben und Gubin.
Heimat-Museum Sprucker Mühle in Guben
► Frühlingserwachen in der Mühle heißt es am 26. März von 15 bis 17 Uhr in der Sprucker Mühle.
► Dabei wird es mehrere Stände sowie für Famlien eine Bastelstraße und Kindertanz geben. Gestartet wird der erste Gubener Wettbewerb im Sacklochschießen.
► Das Heimatmuseum ist von April bis September jeden Sonntag von 15 bis 17 Uhr geöffnet.