Von Thomas Engelhardt
Noch ist der Spielplatz für den Gubener Ortsteil Reichenbach nicht viel mehr als eine Vision. Bis zum ersten Spatenstich oder dem ersten spielenden Kind dürfte noch einige Zeit ins Land gehen. Und doch wird über diesen Spielplatz bereits heftig debattiert. Konkret geht es um seinen Standort.
Zu denen, die um diesen Standort mitdiskutieren, gehört nun auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, kurz BUND. Johann Staudinger, Cottbuser Ansprechpartner der Umweltschutzorganisation, sieht zumindest den Platz, den der Reichenbacher Bürgerverein favorisiert, kritisch.
Dabei handelt es sich um ein rund 500 Quadratmeter großes, städtisches Grundstück zwischen Rosenweg und Lindenstraße. Laut Staudinger gebe es von einigen Anwohnern unter anderem Einwände gegen die Fällung des kompletten Baumbestandes.
Bedenken wegen Reichenbacher Spielplatz-Standorts
Wenn man den Standort des Spielplatzes ein paar Meter weiter verlagern würde, wären keine Fällungen nötig, schreibt Staudinger. Und weiter heißt es: Es kann doch nicht sein, dass in der heutigen Zeit alles für die Umwelt getan werden soll, aber scheinbar gesunde Bäume, welche auch noch Rückzugsgebiet für Vögel sind, gefällt werden sollen.
Auch aus einem anderen Grund hatte es bereits Bedenken am Standort Rosenweg/Lindenstraße gegeben. Die Stelle sei ein kleiner Verkehrsknotenpunkt innerhalb des Ortsteils, heißt es in der überarbeiteten Fassung des Spielplatzkonzeptes der Stadt, die gerade in den Gremien der Stadtverordnetenversammlung diskutiert wird.
Anwohner hätten deshalb Sicherheitsbedenken geäußert. Dem hatten Mitglieder des Bürgervereins die Idee vom Bau eines Zaunes entgegengesetzt.
Fortschreibung des Gubener Spielplatzkonzeptes
Ist der Spielplatz-Bau damit vielleicht als Ganzes gefährdet? Die Stadtverwaltung sieht das nicht so. Sie verweist vielmehr darauf, dass man sich noch längst nicht in der Phase der Realisierung befinde, sondern zunächst weitere Hürden zu überwinden seien.
Die erste sei eben die Fortschreibung des Spielplatzkonzeptes. Diese sei notwendig, weil in der letzten Fassung von 2015 der Bau neuer Spielplätze gar nicht vorgesehen war. Schwerpunkte der Bemühungen seien der Erhalt und die Sanierung der bestehenden Spielplätze gewesen.
Die Fortschreibung dieses Konzeptes wird auch in den nächsten Tagen die Stadtverordneten beschäftigen. Am kommenden Montag steht das Thema auf der Tagesordnung des Hauptausschusses, am 4. September soll dann die Stadtverordnetenversammlung ihre Entscheidung zum Konzept treffen.
Erst wenn die Errichtung weiterer Spielplätze aufgenommen sei, gehe es um die Realisierung des Vorhabens: Errichtung und Gestaltung bedürften dann eines gesonderten Beschlusses der Stadtverordneten.
Noch keine Standortentscheidung für Spielplatz in Reichenbach
Fazit: Zum jetzigen Zeitpunkt sind keine Festlegungen oder Entscheidungen getroffen. Daher können die Fragen zum möglichen Standort oder möglichen Baumfällungen nicht beantwortet werden, heißt es auf RUNDSCHAU-Nachfrage aus dem Rathaus. Die Fortschreibung des Spielplatzkonzeptes beinhaltet keine Standortentscheidung.
Allzu lange soll sich der Entscheidungsprozess allerdings nicht hinziehen. Noch in der vorigen Woche hatte Bürgermeister Fred Mahro (CDU) während des Bürgerforums zugesagt, dass zumindest ein erster Teil des Spielplatzes anlässlich des 25. Reichenbacher Kinderfestes eingeweiht werden soll. Und das wird im Sommer 2020 gefeiert.