Von Sven Hering

Es ist eine echte Erfolgsgeschichte, die sämtliche Erwartungen übertroffen hat. Das Kinderbuch des Forster Autors Enrico Schnick über die Abenteuer der Bademeusel hat sich zu einem echten Bestseller entwickelt. Das weckt natürlich Begehrlichkeiten. Allerdings weniger beim Autor selbst, sondern vielmehr bei den Lesern.

Spannende Abenteuertour durch das Lausitzer Seenland

„Bademeusel – Bieberstein und Schwanenschatz“ heißt das bunt und sehr liebevoll illustrierte Büchlein. Erzählt wird darin die Geschichte der beiden Bademeusel Paulina und Carlo, die sich auf spannende Abenteuertour durch das Lausitzer Seenland begeben. Schauplätze der Handlung sind unter anderem der Schlosspark von Brody und der Ostdeutsche Rosengarten in Forst. Die Illustrationen steuerte der Spremberger Jan Kolster bei.

„Dass das Buch so gut ankommt, konnte ich nicht erwarten – aber es ist natürlich großartig“, freut sich Enrico Schnick. Der 37-Jährige hat es in seiner Freizeit geschrieben. In seinem Hauptberuf entschärft der Forster für den Kampfmittelbeseitigungsdienst gefährliche Blindgänger.

Vater gibt Anstoß für die Geschichte der Bademeusel

Für Schnick bedeutet das Schreiben einen Ausgleich zu seinem Job. Durch seinen Vater war er zu dieser Geschichte inspiriert worden. „Er hatte die Grundidee der Bademeusel. Er hat mir die Augen geöffnet, dass Klein Bademeusel das östlichste und erste Tor ins Seenland ist. Hier kommen Touristen mit dem Auto über die A15, Radtouristen über den Oder-Neiße Radweg und Wassersportler mit Kanu- und Paddelboot, ins Seenland.“

Schnick nahm Kontakt zu Parkmanager Stefan Palm auf. Der Rosengarten-Chef war begeistert. „Ich freue mich wie Bolle“, sagte er, als er das erste Büchlein  in den Händen hielt. „Für uns ist das eine schöne Möglichkeit, den Rosengarten für die jüngsten Besucher spannend und interessant zu machen.“ Mit Hilfe einer Schatzkarte, die im Buch auf den beiden Mittelseiten abgedruckt ist, können Kinder auf Erkundungstour gehen.

Schnick geht finanzielles Risiko ein

Doch das Projekt war nicht ganz ohne finanzielles Risiko. Für die Druckkosten der 1000 Exemplare ging Enrico Schnick in Vorleistung. „Inzwischen ist die Investition eingespielt“, sagt der Autor. Ein großer Überschuss ist aber nicht drin. Das, so erklärt Schnick, sei aber auch nicht sein Ziel gewesen.

Das Schreiben soll weiter ein Hobby bleiben. Und so missachtet er eben auch völlig bewusst die Mechanismen der Branche, die bei Erfolg – sprich einem guten Absatz – eigentlich zwangsläufig folgen. Viele Eltern hätten ihn darauf angesprochen, wann es denn eine Fortsetzung geben. „Am liebsten wollten sie diese noch vor Weihnachten“, so Schnick. Um das Büchlein dann als Weihnachtsgeschenk unter den Baum legen zu können. Doch so sehr ihn diese Resonanz auch freue. Für Schnick steht fest: Eine Fortsetzung wird es so schnell nicht geben.

Polnische Version der Bademeusel soll erscheinen

Das nächste Projekt soll stattdessen erst einmal eine polnische Version der Bademeusel-Abenteuer sein. „Wir haben viele Gäste aus dem Nachbarland im Rosengarten, an die wollen wir uns wenden – zumal ja ein Teil der Geschichte ohnehin in Polen spielt“, sagt Schnick.

Dann würden auch die polnischen Kinder von einer Entwicklung profitieren, die Schnick und das Rosengarten-Team in den vergangenen Wochen beobachten konnten. Die jüngsten Besucher, das hätten ihm Mitarbeiter, aber vor allem auch viele Eltern erzählt, würden dank der Bademeusel-Geschichte plötzlich mit einem ganz anderen Interesse den Rosengarten besuchen. „Sie nehmen sich die Schatzkarte und gehen danach auf Entdeckungstour“, so Enrico Schnick. „Besonders groß ist die Freude, wenn sie Orte aus dem Buch genauso in der Realität entdecken.“ Genau das sei das Anliegen des Buches gewesen.

Doch was passiert, wenn alle Rätsel aus dem Buch gelöst, alle Schätze entdeckt sind? Natürlich hat Enrico Schnick schon einige Ideen für neue Geschichten. Wann er diese niederschreiben, wie das neue Buch aussehen wird, das sei alles aber noch unklar.  „Ich möchte mich nicht unter Druck setzen lassen“, sagt Enrico Schnick. Denn das Schreiben soll für ihn auch weiter das bleiben, was es ist: ein Hobby.