Von Jenny Theiler
Noch ist vom Frühling im Landkreis Elbe-Elster nicht viel zu sehen. Dennoch darf sich der Tierpark Finsterwalde seit Mittwoch der Woche über ein paar erste Frühlings-Farbtupfer in Form von Primeln, Stiefmütterchen und Windröschen freuen, die aus liebevoll gestalteten Schubkarren herauswachsen. Im Rahmen des Schulprojektes Frühlingskarre 2019 haben sich die Grundschüler der Sängerstadt in den vergangenen Wochen mit Gartenpflanzen beschäftigt und das neu erlernte Wissen im Tierpark in die Tat umgesetzt. Unterstützung gab es von Gärtnermeister Rüdiger Winde und Finsterwaldes Bürgermeister Jörg Gampe (CDU).
Angeregt wurde das Projekt von Rüdiger Winde vom Gartenbau Winde in Schönborn. Seit über zehn Jahren begleitet der Gartenexperte Pflanz-Projekte mit Schülern. Die Kinder sollen das Gartenjahr nicht nur aus den Schulbüchern kennenlernen, sondern auch in der Praxis begreifen. Wir, die Gärtner, sind in der Pflicht, unser Wissen weiterzugeben, sagt er. Bei dem Projekt handelt es sich um ein Gemeinschaftswerk, betont Rüdiger Winde: Die Schubkarren hat Carsten Kaiser von Solar-Kaiser spendiert. Die Regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft Elbe-Elster hat die Erde bezahlt und mein Gartenbetrieb hat die Pflanzen gesponsert.
Das Schubkarrenprojekt geht in diesem Jahr zum ersten Mal an den Start. In jeder der Finsterwalder Grundschulen und im Hort Nehesdorf sind pro Einrichtung vier Schubkarren von den Schülern gestaltet und anschließend bepflanzt worden. Jeweils zwei stehen nun dem Tierpark zur Verfügung. Bei uns haben die Erstklässler die Skizzen der Schubkarren bunt ausgemalt. Die Sechstklässler haben sie dann im Kunstunterricht entsprechend gestaltet. Das hat allen großen Spaß gemacht, berichtet die Lehrerin der Evangelischen Grundschule Annegret Langisch.
Wie viel Freude die Grundschüler bei der Gartenarbeit haben, zeigt sich am Mittwochvormittag im Tierpark. Vier weitere Karren werden trotz windigem Märzwetter von den jungen Gärtnern eifrig bepflanzt. Gekonnt entfernen die Schüler die Blumen aus den Plastiktöpfen und pflanzen sie vorsichtig in die weiche Erde. Es ist wichtig, dass in den Schubkarren Löcher sind, damit das Wasser abfließen kann und die Wurzeln genügend Luft bekommen, erklärt eine Sechstklässlerin. Dass der Tierpark als Schauplatz für das Pflanzprojekt gewählt wurde, ist ebenfalls kein Zufall. Im Tierpark versuchen wir, Kinder an Tiere heranzuführen und Tiere und Pflanzen gehören ja auch zusammen. Es wäre schön, wenn durch diese Aktion ein Synergieeffekt entstehen würde, sagt Tierparkleiter Torsten Heitmann.
Auch Bürgermeister Jörg Gampe packt tatkräftig mit an und reicht den Schülern die Pflanzen. Dieses Projekt passt super zum Tierpark und auch zu unserer grünen Stadt, sagt er. Auch der Lerneffekt sei bei dieser Art von Gartenarbeit sehr wichtig. Wenn man etwas mit den eigenen Händen schafft, hat man einen ganz anderen Bezug dazu. Die Schüler lernen durch die Frühlingskarren die eigene Arbeit zu respektieren und zu schützen, so Gampe.
Bis Mai werden die zwölf bunten Schubkarren den Tierpark noch schmücken, dann werden sie neu bepflanzt. Als nächstes werden die Kinder lernen, Kräutergärten anzulegen. Dafür wollen wir die Schubkarren nutzen, verrät der Gartenspezialist. Wer das Projekt unterstützen möchte und eine Schubkarre vor seinem Haus oder Betrieb von Kindern bepflanzen lassen will, kann sich bei Gartenbau Winde unter 035326 666 melden.