Die Lage der Corona-Pandemie in Elbe-Elster verschärft sich weiterhin. Am Donnerstag, dem 10. Dezember, meldete der Kreis drei neue Todesfälle von Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, und 68 neue Ansteckungen, ein neuer negativ-Rekord im Verlauf der Pandemie.
Die Inzidenzzahl im Landkreis liegt damit bei 317,2 Fällen je 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen, 484 Infektionen werden anhand der Zeit seit den positiven Tests als aktiv betrachtet. Insgesamt meldet der Kreis nun 14 verstorbene Personen.

Krankenhäuser an Kapazitätsgrenze

Aktuell werden 35 Covid-19-Patienten in Elbe-Elster stationär behandelt, sechs davon intensivmedizinisch. Die Krankenhäuser im Kreis melden aktuell noch fünf freie Betten auf Intensivstationen.
Wenn die medizinischen Kapazitäten vor Ort ausgereizt sind, kann es auch zu Verlegungen in andere Regionen kommen, in denen es Möglichkeiten zur Versorgung gibt. Momentan sei das in Elbe-Elster nicht der Fall, sagte eine Sprecherin des Elbe-Elster Klinikums am Donnerstagmorgen auf Rundschau-Nachfrage. Diese Situation könne sich aber schnell ändern.

Wissenschaft fordert echten Lockdown

Angesichts der steigenden oder auf hohem Niveau mit vielen Neuinfektionen stagnierenden Zahlen zum Infektionsgeschehen in Deutschland fordert die Wissenschaft einen konsequenten Lockdown über den Jahreswechsel. In einer Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina beschreiben Forschende, dass ein solcher Schritt es „aus wissenschaftlicher Sicht unbedingt notwendig“, die Zahl der „Neuinfektionen durch einen harten Lockdown schnell und drastisch zu verringern“.
Dazu halten die Experten ab dem 14. Dezember und bis mindestens zum 10. Januar eine Aussetzung der Schulpflicht, ein Einstellen aller Gruppenaktivitäten in Sport, Kultur oder Freizeit und eine Schließung aller Geschäfte bis auf diejenigen für Waren des täglichen Bedarfs für notwendig. Begegnungen zu Menschen außerhalb des eigenen Haushalts müssen auf ein absolutes Mindestmaß und einen engen, sich nicht verändernden Personenkreis reduziert werden – auch während der Feiertage. Wer Menschen, die älter sind oder aus anderen Gründen zu Risikogruppen zählen, treffen wolle, sollte sich vorher für zehn Tage in Quarantäne begeben.
Sowohl die in dieser Woche erlassene Allgemeinverfügung des Kreises Elbe-Elster als auch die Ausweitung der Beschränkungen im Nachbarkreis Oberspreewald-Lausitz bleibt hinter diesen Empfehlungen zurück.