Es ist am frühen Morgen, kurz nach 6 Uhr. Jens Zelle ist auf dem Reißdamm unterwegs. Sein Arbeitsweg führt ihn auch am zurückliegenden Freitag (15. September) von Gröden nach Elsterwerda zum Unternehmen Bosig Baukunststoffe.
Der Morgen ist noch etwas schlierig in leichten Nebel gehüllt, als er vor sich auf dem abgeernteten Maisfeld etwas Großes sieht. Ein Pferd, eine Kuh? Umso näher Jens Zelle kommt, umso genauer erkennt er: Es ist ein Elch! Gemütlich trottet die Elchkuh auf dem Feld entlang.


Elch-Kuh bei Elsterwerda stoppt scheinbar für Foto

Als Jens Zelle kurz stoppt, um seine ungewöhnliche Begegnung auf einem Foto festzuhalten, stoppt auch das imposante Tier. So, als wolle es bereitwillig zum Fototermin posieren. Es verharrt einige Sekunden „ganz still“, wie der 49-Jährige berichtet und trottet dann gemächlich weiter. So, als wollte es meinen: „Genug fotografiert, ich habe auch noch anders zu tun.“ Jens Zelle freut sich über diese nahe Begegnung. In seinem Norwegen-Urlaub habe er mit seiner Familie in diesem Jahr bereits mehrere Elche gesehen, allerdings nur in weiter Entfernung durchs Fernglas.

Elche in Brandenburg schon fast Stammgäste

In Brandenburg sind Elche übrigens nicht mehr ganz ungewöhnlich. Nach Auskunft des Umweltministeriums sind in den vergangenen zehn Jahren in jedem Landkreis Brandenburgs mindestens einmal Elche aufgetreten. Zuletzt gab es Elch-Sichtungen nahe Weißwasser und Forst.
Auch Elbe-Elster hatte bereits mehrere Elch-Erlebnisse. In einem Fall zu Sommerbeginn war nach einem Unfall bei Sonnewalde ein Rothirsch kurzerhand mal zum Elch gemacht worden. Ansonsten sind die Tiere bereits 2014 zuerst im Schliebener Land und kurz danach im Stadtgebet Uebigau-Wahrenbrck fotografiert worden. Im Jahr 2018 gab es eine Elchsichtung bei Plessa, im Mai dieses Jahres soll einer bei Schadewitz aufgetaucht sein. Die Tiere kommen zumeist aus Polen, wo sie nie ausgestorben sind.